Nun wollen wir die Vorstellungen über den Geist, die uns gemeinsam sind, untersuchen, sowohl diejenigen, die von uns aus den Schriften über ihn zusammengetragen worden sind, als auch diejenigen, die wir aus der mündlichen Überlieferung der Väter erhalten haben.
Zunächst: Wer die Bezeichnungen des Geistes hört, wird der nicht in seiner Seele aufgerichtet? Hebt er nicht sein Denken zur höchsten Natur empor? Man spricht ja vom „Geist Gottes“ und vom „Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht“ (Jo 15,26), vom „geraden Geist“ und vom „lenkenden Geist“.
„Heiliger Geist“ ist die ihm eigentümliche und zukommende Bezeichnung, da das vornehmlich der Name des ganz Unkörperlichen, des rein Unstofflichen und Ungeteilten ist. Daher sagte auch der Herr, als er die Frau, die Gott an einem bestimmten Ort anbeten wollte, belehrte, dass das Unkörperliche unbegrenzt ist: „Gott ist Geist“ (Joh 4, 24).
Wer das Wort „Geist“ hört, der kann in seiner Vorstellung keine bestimmte Natur einbilden oder eine, die Wandlungen und Veränderungen unterworfen oder überhaupt der Schöpfung ähnlich ist; vielmehr erkennt er, wenn er sich mit seinen Gedanken zum Höchsten erhebt, mit Notwendigkeit ein Verstandeswesen, unendlich hinsichtlich der Kraft, unbegrenzt hinsichtlich der Größe, mit Zeiten und Ewigkeiten nicht zu messen, mit seinen Gütern freigebig.
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