Bischofsversammlung positioniert Kirche klar für Rettung Amazoniens und liefert dem Papst Vorschläge zur Überwindung des Priestermangels – Auch Anregung eines eigenen amazonisch-katholischen Ritus, bei Frauendiakonat vorsichtigere Formulierung
Viri probati: „Von der Überzeugung geleitet, dass eine legitime Verschiedenheit der Gemeinschaft und Einheit der Kirche nicht schadet, sondern sie ausdrückt und ihr dient, … schlagen wir die Erarbeitung von Kriterien und Verfügungen durch die kompetente Behörde vor, um geeignete Männer, die in der Gemeinschaft anerkannt sind, zu Priestern zu weihen, wobei sie auch eine legitim gebildete, stabile Familie haben können, um das Leben der christlichen Gemeinschaft durch die Verkündigung des Wortes und die Feier der Sakramente in den entlegensten Gebieten der Amazonasregion zu unterstützen. Einige Synodenteilnehmer haben sich für einen universalen Ansatz in dieser Frage ausgesprochen.“
Amazonischer Ritus: „Eine Kommission sollte sich, angelehnt an die Gebräuche der einheimischen Völker, an die Ausarbeitung eines amazonischen Ritus machen, der das liturgische, theologische und geistliche Erbe Amazoniens ausdrücken sollte. Dieser würde zu den bereits in der Kirche existierenden Riten hinzutreten… Man könnte auch untersuchen, wie sich die kirchlichen Riten bereichern ließen durch die Art und Weise, in der diese Völker um ihr Territorium Sorge tragen.“
Frauen: „Es ist nötig, dass Frauen stärker ihre leadership im Innern der Kirche wahrnehmen… Wir bitten um die Revision des Motu Proprio Ministeria quaedam von Papst Paul VI., damit entsprechend ausgebildete Frauen auch das Amt des Lektors und des Akolythen wahrnehmen können… Im pastoralen Kontext Amazoniens, wo die meisten katholischen Gemeinschaften von Frauen geleitet werden, bitten wir um die Einrichtung des Amtes der Leiterin der Gemeinschaft.“
Ökologie: „Alle Synodenteilnehmer waren sich der dramatischen Zerstörung bewusst, der Amazonien ausgesetzt ist. Sie bedeutet das Verschwinden des Gebiets und seiner Einwohner, vor allem der indigenen Völker. Der Amazonas-Regenwald, ein ‚biologisches Herz‘ für die Erde, ist immer bedrohter. Radikale Veränderungen sind dringend nötig – eine neue Richtung, damit er gerettet werden kann. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Verschwinden des Amazonas-Naturraums katastrophale Folgen für den ganzen Planeten haben würde!“
Indigene: „Das Leben der Gemeinschaften am Amazonas, die noch nicht vom Einfluss der westlichen Zivilisation erfasst wurden, spiegelt sich in Glaubensüberzeugungen und Riten wider, bei denen es vor allem um das Wirken göttlicher Geister geht. Über Tausende von Jahren haben sich diese Gemeinschaften um ihr Land, ihr Wasser und ihren Wald gekümmert und haben sie bis heute bewahrt… Die neuen Wege der Verbreitung des Evangeliums müssen im Dialog stehen mit diesem grundlegenden Wissen, in dem gleichsam Samenkörner des göttlichen Wortes erkannt werden können.“
Kolonialismus: „Die Verkündigung Christi geschah oft im Einverständnis mit den Mächten, die die Ressourcen ausbeuteten und die Völker unterdrückten. Jetzt hat die Kirche eine historische Gelegenheit, sich von den neuen kolonialen Mächten zu distanzieren und auf die Völker am Amazonas zu hören.“
Neuer Lebensstil: „Wir hören den Schrei der Erde, den Schrei der Armen und der Völker am Amazonas. Er ruft uns zu einer umfassenden Umkehr, zu einem einfachen und nüchternen Leben, genährt von einer mystischen Spiritualität im Stil des heiligen Franz von Assisi.“
Pfingstkirchen: „Im Amazonasgebiet sind die Beziehungen zwischen Katholiken, Pfingstkirchen, Charismatikern und Evangelischen nicht leicht. Die Tatsache, dass viele Katholiken von diesen Gemeinschaften angezogen werden, ist ein Motiv für Reibungen, kann aber auf unserer Seite auch zu einer persönlichen Gewissenserforschung und einer pastoralen Erneuerung führen.“
Indigene Religionen: „Diese Traditionen verdienen es, gekannt und in ihren Ausdrucksweisen, auch in ihrer Beziehung zum Wald und zur Mutter Erde verstanden zu werden. Die Christen, die sich auf ihren Glauben an das Wort Gottes stützen, treten mit ihnen in Dialog und teilen ihr Leben… Das Denken der indigenen Völker bietet eine integrale Weltsicht, die die verschiedenen Verbindungen unter allem, was geschaffen ist, versteht. Das steht in Kontrast zur dominanten Strömung des westlichen Denkens, das, um die Realität zu verstehen, zum Fragmentieren neigt.“
Einheimische Priester: „Die Option für die indigenen Völker mit ihren Kulturen, Identitäten und Geschichten verpflichtet uns darauf, uns um eine indigene Kirche mit indigenen Priestern und weiteren Ämtern zu bemühen.“
Menschenrechte: „Für Christen sind Interesse an und Sorge für die Förderung der Menschenrechte nicht fakultativ. Der Mensch ist als Bild und Gleichnis Gottes erschaffen, seine Würde ist unantastbar.“
Umweltsünden: „Wir schlagen vor, das ökologische Sündigen als Handlung oder Unterlassung gegen Gott, den Nächsten, die Gemeinschaft und die Umwelt zu definieren. Es ist eine Sünde gegen die künftigen Generationen.“
Laien: „Wir sehen die Notwendigkeit, die Räume für die Teilhabe von Laien an Leben und Mission der Kirche zu stärken und zu erweitern – sowohl beratend als auch dort, wo Entscheidungen getroffen werden.“
Kirchliche Ämter: „Für die Kirche in Amazonien ist es dringend, Männern wie Frauen in gleichem Maße Ämter zu übertragen… Der Bischof kann die Seelsorge für eine Gemeinschaft, in der ein Priester fehlt, einer Person, die kein Priester ist und zu dieser Gemeinschaft gehört, für eine bestimmte Zeit übertragen… Verantwortlicher für die Gemeinschaft wird aber immer ein Priester bleiben.“
Der Theologe Thomas Ruster denkt das geistliche Amt neu.
Muss das geistliche Amt, insbesondere der katholischen Kirche, „monokratisch“ in einer einzigen Person vereinigt sein? In frühchristlichen Zeiten war es nicht so. Es gab unter anderem Lehrer und Propheten, Leiter und Leiterinnen von Gemeinden und darüber hinaus im Kontext der sakramentalen kultischen Entwicklung, etwa der eucharistischen Liturgie des Herrenmahls, auch jene Personen, die priesterlich tätig wurden. Der Theologe Thomas Ruster schlägt vor, sich in Zeiten einer schweren Krise des Glaubens, der Verkündigung wie des besonderen Priestertums auf die ursprüngliche Pluralität, ja „Arbeitsteilung“ zurückzubesinnen. Er denkt an eine Auffächerung des Amtes in drei Ämter gemäß der Chrisamsalbung jedes Getauften zum Priester, König und Propheten, wie es im Gebet des entsprechenden Ritus heißt. Die im Amt des Priesters vereinten Aufgaben des Lehrens (Prophet), Heiligens (Priester) und Leitens (König) könnten bei einer Aufteilung der Dienste den Geistlichen nicht nur entlasten, sondern im Sinne einer Machtbalance – „Balance of Powers“ – und Gewaltenteilung das Glaubensleben der ganzen Gemeinde inspirieren, dem Gottesvolk vor Ort Dynamik verleihen.
Laut Ruster wäre für jedes dieser drei Ämter eine Ordination vorzusehen, die als „Weihe“ gleichrangig und gleichgewichtig ist. Die betroffene Person wäre nicht nur „berufen“, sondern sie würde von der jeweiligen Gemeinde, die nicht die klassische Territorial-Pfarrgemeinde sein muss, zum besonderen Dienst und Auftrag gerufen. Der Bischof hätte die Eignung zu prüfen und die Ordination vorzunehmen. Die entsprechende Beauftragung wäre auf Zeit begrenzt und auf die betreffende Gemeinde bezogen.
Rund 50 Bischöfe haben in der Domitillakatakombe in Rom eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie sich zu einem verstärkten Einsatz für eine ganzheitlichen Ökologie, gegen jede Form der Gewalt sowie für Menschenrechte und die Anerkennung neuer kirchlicher Dienste verpflichten. Der „Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus“ steht in der Tradition des „Katakombenpakts für eine dienende und arme Kirche“, den 40 Konzilsväter zum Ende des II. Vatikanischen Konzils im November 1965 am selben Ort unterzeichnet haben. Mit den Kardinälen Claudio Hummes und Pedro Ricardo Barreto Jimeno waren zwei der führenden Kirchenmänner der aktuellen Amazonassynode anwesend. Hummes ist Generalrelator der Synode, Barreto ist einer der Vize-Präsidenten. Sie hatten Papst Franziskus vorab über die Zeremonie und den Text informiert.
Für eine Kirche mit einem amazonischem Gesicht, arm und
dienend, prophetisch und samaritanisch
Wir, Teilnehmende der Synagoge
für Amazonien, teilen die Freude, inmitten zahlreicher indigener Völker,
Quilombolas[1],
Flussuferbewohner, Migranten, und Gemeinden am Rande der Städte dieses riesigen
Territoriums des Planeten zu leben. Mit ihnen haben wir die Kraft der
Evangeliums zu erleben, die unter den Kleinen wirkt. Die Begegnung mit diesen Völkern
fordert uns heraus und lässt uns zu einem einfacheren Leben der Teilens und der
Dankbarkeit ein. Geprägt vom Hören auf die Schreie und Tränen, begrüßen wir von
Herzen die Worte von Papst Franziskus:
„Viele Brüder und Schwestern im Amazonasgebiet tragen
schwere Kreuze und warten auf den befreienden Trost des Evangeliums, das
liebevolle Streicheln der Kirche. Für sie und mit ihnen gehen wir gemeinsam
voran.“[2]
Wir erinnern uns mit Dankbarkeit
an diejenigen Bischöfe, die in den Katakomben der Heiligen Domitilla am Ende
des II. Vatikanischen Konzils den Pakt für eine dienende und arme Kirche[3]
unterzeichnet haben. Wir erinnern uns auch mit Verehrung an alle Märtyrer, die
Mitglieder der Kirchlichen Basisgemeinden, der volksnahen Pastoralorganisationen
und Bewegungen waren; an indigene Führungskräfte, Missionarinnen und Missionare,
Laiinnen und Laien, Priester und Bischöfe, die ihr Blut aufgrund der Option für
die Armen vergossen haben, um das Leben zu verteidigen, und für den Schutz
unseres gemeinsamen Hauses zu kämpfen.[4] In
Dankbarkeit für deren Heroismus verbünden wir uns in unserer Entscheidung,
ihren Einsatz mit Entschlossenheit und Mut fortzusetzen. Es ist ein Gefühl der
Dringlichkeit angesichts der Aggressionen, die heute das Amazonasgebiet
zerstören, Bedroht durch die Gewalt eines ausbeuterischen und konsumorientierten
Wirtschaftssystem.
Vor der
Heiligen Dreifaltigkeit, unseren Ortskirchen, den Kirchen Lateinamerikas und
der Karibik und vor den Kirchen, die sich mit uns in Afrika, Asien Ozeanien,
Europa und Nordamerika solidarisch erklären, zu Füßen der Apostel Petrus und
Paulus und der Vielzahl der Märtyrer Roms, Lateinamerikas und vor allem unseres
Amazonasgebietes, in tiefer Kommunion mit dem Nachfolger Petri, rufen wir zum
Heiligen Geist und verpflichten uns persönlich und gemeinschaftlich zu
Folgendem:
Angesichts der extremen Bedrohung durch die
glöbale Erwärmung und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verpflichten
wir uns, in unseren Territorien und Ländern und mit unserem Lebensstil, den
Amazonas-Regenwald aufrechtzuerhalten. Aus ihm kommen die Gaben des
Wasserreichtums für den Großteil Südamerikas, der Beitrag zum
Kohlenstoffkreislauf und zur Regulierung des Weltklimas, eine unüberschaubare
Biodiversität und eine reiche soziale Vielfalt für die Menschheit und er ganzen
Erde.
Wir erkennen, dass wir nicht Besitzer und Herren
der Mutter Erde sind, sondern ihre Söhne und Töchter, die aus dem Staub der
Erde gebildet wurden (Gen 2,7-8)[5],
Gäste und Pilger (1Petr 1,17b; 1Petr 2,11)[6],
die berufen sind, ihre eifrigen Sorgetragenden zu sein (Gen1,26)[7].
Aus diesem Grunde verpflichten wir uns zu einer ganzheitlichen Ökologie, in der
alles miteinander verbunden ist, das menschliche Geschlecht und die ganze Schöpfung,
denn alle Wesen sind Töchter und Söhne der Erde und der Geist Gottes schwebt
über ihnen (Gen 1,2).
Wir suchen darum den Bund Gottes mit der ganzen
Schöpfung jeden Tag zu empfangen und zu erneuern: Siehe, ich richte meinen
Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen
bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde bei euch, mit
allen, die aus der Arche gekommen sind.“ (Gen 9,9-10; Gen 9,12-17[8])
In unseren Kirchen erneuern wir die vorrangige
Option für die Armen, besonders für die Urvölker, und gemeinsam mit ihnen sichern
wir ihnen das Recht, Protagonisten in der Gesellschaft und in der Kirche zu
sein; wir helfen ihnen, ihre Territorien, Kulturen, Sprachen, ihr Geschichtsgut,
ihre Identitäten und Spiritualitäten zu bewahren. Im wachsenden Bewusstsein,
dass diese lokal und global respektiert werden müssen, heißen wir sie deswegen
mit all uns zur Verfügung stehenden Mitteln, als Gleichberechtigte im globalen
Kontext anderer Völker und Kulturen willkommen.
Infolgedessen lehnen wir in unseren Pfarreien,
Diözesen und Gruppen alle Arten jeglicher kolonialistischer Mentalität und
Haltung ab. Wir heißen die kulturelle, ethnische und sprachliche Vielfalt im
respektvollen Dialog mit allen spirituellen Traditionen willkommen und schätzen
sie wert.
Wir klagen alle Formen von Gewalt und Aggression
gegen die Autonomie und Rechte der Ureinwohner, ihre Identität, ihrer Territorien
und ihrer Lebensformen an.
Wir verkünden die immer neu befreiende Botschaft
des Evangeliums von Jesus Christus, im Willkommen-Heißen des Gegenübers und des
Anderen, wie es Petrus im Hause des Kornelius geschah: Da sagte er zu ihnen:
Ihr wisst, dass es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Nichtjuden zu
verkehren oder sein Haus zu betreten; mir aber hat Gott gezeigt, dass man
keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.“ (Apg 10,28)
Mit anderen christlichen Gemeinschaften sind wir
in der inkulturierten und befreienden Verkündigung des Evangeliums ökumenisch
unterwegs und setzen uns mit ihnen und mit anderen Religionen und Personen
guten Willens, in Solidarität mit den Urvölkern, mit den Armen und
Kleingemachten für die Verteidigung ihrer Rechte und bei der Bewahrung des Gemeinsamen
Hauses ein.
In unseren Ortskirchen etablieren wir einen
synodalen Lebensstil, wo Vertreterinnen und Vertreter der Urbevölkerung,
Missionarinnen und Missionare, Laiinnen und Laien aufgrund ihrer Taufe und in
Gemeinschaft mit ihren Pastoren in Diözesanversammlungen, Pastoralräten und
Pfarreien und schließlich in allen, was ihnen in der Leitung der Gemeinden
obliegt, eine Stimme haben.
Wir
fordern die dringende Anerkennung der bereits in den Gemeinden bestehenden
kirchlichen Dienste, die von Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten,
indigenen Katechtinnen und Katecheten, Lektorinnen und Lektoren und Dienerinnen
und Dienern von Wortgottesdiensten ausgeübt werden, wobei insbesondere ihre Fürsorge
für die Schwächsten und Ausgeschlossensten wertzuschätzen sind.
In
den uns anvertrauten Gemeinden wollen wir den Übergang von einer
Besuchspastoral zu einer Anwesenheitspastoral wirksam machen, um das recht auf
das Wort Gottes und die Eucharistie in allen Gemeinden sicherzustellen.
Wir
erkennen die Dienste und die bestehende Diakonie der großen Zahl von Frauen an,
die heute im Amazonasgebiet Gemeinden leiten und suchen sie, durch ein angemessenes
Amt als weibliche Gemeindeleiterinnen zu stärken.
Wir
suchen neue Wege des Handelns in den Städten, in denen wir wirken, mit dem
Protagonismus von Laien und Jugendlichen, insbesondere im Blick auf ihre
Randgebiete und auf die Migranten, auf Arbeiterinnen und Arbeiter, auf Arbeitslose,
Studierende, Erzieher und Forscher und auf die Welt der Kultur und
Kommunikation[9].
Vor
der Lawine des Konsums führen wir einen Lebensstil, der freudig nüchtern,
einfach und solidarisch mit denen ist, die wenig oder gar nichts haben; wir
reduzieren die Abfallproduktion und die Verwendung von Kunststoffen; wir
fördern die Produktion und Vermarktung agroökologischen Produkten und wenn
immer möglich nutzen wir öffentliche Verkehrsmittel.
Wir
stellen uns an die Seite derjenigen, die verfolgt werden aufgrund ihres prophetischen
Handelns im Rahmen von Anklagen und Widergutmachung von Ungerechtigkeiten, ihres
Einsatz zur Verteidigung von Land und der Rechte der Kleinen, ihre Aufnahme von
und Unterstützung gegenüber Migranten und Flüchtlingen. Wir pflegen wahre Freundschaften
mit den Armgemachten, wir besuchen die einfachsten Menschen und die Kranken, üben
Amt und Dienst des Zuhörens, des Trostes und der Unterstützung aus, die
Ermutigung und Erneuerung der Hoffnung bringen.
Im Bewusstsein unserer
Zerbrechlichkeit, unserer Armut und Kleinheit angesichts solch großer und ernster
Herausforderungen vertrauen wir und dem Gebet der Kirche an. Mögen vor allem
unsere Kirchlichen Gemeinden uns mit ihrer Fürsprache, ihrer Zuneigung zum
Herrn und, wenn nötig, mit der Liebe geschwisterlicher Berichtigung helfen.
Wir
begrüßen mit ganzem Herzen die Einladung von Kardinal Hummes, uns in diesen
Tagen der Synode und bei der Rückkehr in unsere Kirchen vom Heiligen Geist
leiten zu lassen:
„Lasst
euch vom Mantel der Mutter Gottes und Königin des Amazonasgebietes umhüllen.
Lasst nicht zu, dass die Selbstbezüglichkeit und überwindet, sondern die
Barmherzigkeit angesichts des Schreis der Armen und der Erde. Viel Gebet,
Meditation und die Gabe der Unterscheidung werden ebenso notwendig sein wie
eine konkrete Praxis der kirchlichen Verbundenheit und es synodalen Geistes.
Diese Synode ist wie ein Tisch, den Gott für seine Armen bereitet hat und der
uns bittet, diejenigen zu sein, die am Tisch dienen[10].
Wir feiern diese Eucharistie des Paktes als einen Akt der kosmischen Liebe:
„Ja, kosmisch! Denn auch dann, wenn man die Eucharistie auf dem kleinen Altar einer
Dorfkirche feiert, feiert man sie immer in einem gewissen Sinn auf dem Altar der
Welt. Die Eucharistie vereint Himmel und Erde, umfasst und durchdringt die gesamte
Schöpfung. Die Welt, die aus den Händen Gottes hervorging, kehrt zu ihm zurück
in seliger und vollkommener Anbetung: Im eucharistischen Brot „ist die Schöpfung
auf die Vergöttlichung, auf die heilige Hochzeit, auf die Vereinigung mit dem Schöpfer elbst ausgerichtet“. Darum ist die Eucharistie
auch eine Quelle des Lichts und der Motivation für unsere Sorgen um die Umwelt und
richtet uns darauf aus, Hüter der gesamten Schöpfung zu sein.“[11]
[2]
Predigt von Papst Franziskus zur Eröffnung der Bischofssynode, Rom, 06.10.2019
[3]
ARNTZ, Norbert. Der Katakombenpakt: Für eine dienende und armen Kirche Kevelaer:
2015. Der Pakt wurde von 42 Zelebranten unterzeichnet, dem sich später noch ca.
500 weitere Bischöfe anschlossen.
[5]
Gen 2,7-8: „Da formte Gott, der HERR, den
Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde
der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im
Osten, einen Garten und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.“
[6]
1Petr 1,17b: „…dann führt auch, solange ihr in
der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht!“
[7]
Gen 1,26-27: Dann sprach Gott: Lasst uns
Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische
des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und
über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein
Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.
[8]
Gen 9,12-17: „Das ist das Zeichen des Bundes,
den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle
kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des
Bundes werden zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen
und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der
besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und
das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt.
Steht der Bogen in den Wolken, so werde
ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen
lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde. 17 Und Gott sprach zu Noach: Dies ist das Zeichen des
Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde
aufgerichtet habe.“
„Wir verzichten auf Titel, Luxus und leben mit den Armen!“ So schwören rund 40 katholische Bischöfe 1965 im Katakombenpakt. Heute fordert Papst Franziskus diesen Stil für alle. Eine Revolution? Die Dokumentation deckt zum einen auf, was damals kurz vor Ende des II. Vatikanischen Konzils geschehen und bis heute kaum bekannt ist. Sie zeigt zugleich die Konsequenzen für heute auf. Sie zeigt die Machtkämpfe, die damals wie heute in der Kirche stattfinden.Die Unterzeichner des Pakts waren Teilnehmer des II. Vatikanischen Konzils, in dem die katholische Kirche den Anschluss an die Moderne suchte. Papst Franziskus will heute die Reformen von damals umsetzen und stößt auf Widerstand. Der Film analysiert Geschichte und Gegenwart der „Kirche der Armen“, wie Papst Franziskus sie möchte.
Rund 50 Bischöfe haben am Morgen in der Domitillakatakombe in Rom eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie sich zu einem verstärkten Einsatz für eine ganzheitlichen Ökologie, gegen jede Form der Gewalt sowie für Menschenrechte und die Anerkennung neuer kirchlicher Dienste verpflichten. Der „Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus“ steht in der Tradition des „Katakombenpakts für eine dienende und arme Kirche“, den 40 Konzilsväter zum Ende des II. Vatikanischen Konzils im November 1965 am selben Ort unterzeichnet haben. Mit den Kardinälen Claudio Hummes und Pedro Ricardo Barreto Jimeno waren zwei der führenden Kirchenmänner der aktuellen Amazonassynode anwesend. Hummes ist Generalrelator der Synode, Barreto ist einer der Vize-Präsidenten. Sie hatten Papst Franziskus vorab über die Zeremonie und den Text informiert.
Historischer Moment! Mehrer Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Amazonassynode unterzeichnen einen neuen Katakombenpakt in der Domitilla-Katakombe in Rom. Sie stehen in der Tradition des Katakombenpakts zum Ende des II. Vatikanums für eine arme und dienende Kirche.
Kardinäle Hummes und Barreto, Bischof Kräutler und andere unterzeichnen den „Katakombenpakt für das Geneinsame Haus“.
Quelle: Twitter von Jürgen Erbacher @JuergenErbacher
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Das Zweite Vatikanische Konzil hat den zentralen Wert der Eucharistie betont. Daran muss sich die aktuelle Diskussion über den Zölibat und die Frauenweihe messen lassen, findet Werner Kleine. Es gelte, die richtigen Prioritäten zu setzen.