Der Netzwerker Gottes

Es gibt ein Gebet des Heiligen Augustinus, das im deutschsprachigen Raum leider nicht so bekannt ist. Augustinus zeigt darin seine große Hoffnung auf Erlösung und sieht im Heiligen Geist die Anwesenheit Gottes. „Wir glauben, dass du, wenn du in uns wohnst, auch eine Wohnung für den Vater und den Sohn bereitest. Komm daher zu mir, Tröster der Verlassenen und Beschützer der Bedürftigen.“ Der Heilige Geist verbindet den Vater mit seinem Sohn und mit uns Menschen. Er ist der große Netzwerker:

Gebet des Heiligen Augustinus zum Heiligen Geist:

Heiliger Geist, mächtiger Tröster, heiliges Band des Vaters und des Sohnes,
Hoffnung der Bedrängten, steige herab in mein Herz und errichte darin deine liebevolle Herrschaft.
Entzünde in meiner lauen Seele das Feuer deiner Liebe, damit ich mich dir ganz hingeben kann.
Wir glauben, dass du, wenn du in uns wohnst, auch eine Wohnung für den Vater und den Sohn bereitest.
Komm daher zu mir, Tröster der Verlassenen und Beschützer der Bedürftigen.
Hilf den Bedrängten, stärke die Schwachen und unterstütze die Schwankenden.
Komm und reinige mich. Lass kein böses Verlangen von mir Besitz ergreifen.
Du liebst das Demütige und widerstehst dem Stolzen.
Komm zu mir, Ruhm der Lebenden und Hoffnung der Sterbenden.
Führe mich durch deine Gnade, dass ich dir immer gefallen möge.
Amen.

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Heiliger Geist, komm im Wasser auf uns herab!

Weihwasserkessel

Am Anfang der Messe kann die Gemeinde mit Wasser besprengt werden. Gott wird ersucht, die Gemeinde zu erneuern. Er macht dies, indem er sich der Versammlung schenkt. Dabei kommt der Heilige Geist ins Spiel. Er ist die Manifestation der Gegenwart Gottes und die unsichtbare Seite der Kirche. Durch die Besprengung mit Wasser kommt der Heilige Geist auf die Gemeinde herab und erneuert sie. Diese Taufe der Versammlung kann statt dem Schuldbekenntnis treten.

Gebet zur Erneuerung der Gemeinde:
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir bitten Gott:
Allmächtiger Gott, erneuere die Gemeinde.
Guter Gott, schenke dich der Kirche.
Heiliger Geist, erneuere die Versammlung.
Heiliger Geist, schenke dich uns.
Heiliger Geist, nimm alles weg, was dich hindert.
Heiliger Geist, komm im Wasser auf uns herab.

Gebet im Gotteslob 583 / 7:
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir bitten den Herrn, dass er dieses Wasser segne, mit dem wir nun besprengt werden. Das geweihte Wasser soll uns an die Taufe erinnern. Gott aber erneuere in uns die Gnade, damit wir dem Geist treu bleiben, den wir empfangen haben.

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Oh Gott, meine Verwirrung am Anfang der Messe

Wenn ich am Sonntag in meiner Gemeinde die Messe besuche, dann gibt es gleich zu Beginn eine Verwirrung. Ich bin verwirrt, weil ich mit allen anderen zum Priester sage: „Und mit deinem Geiste.“ Da denke ich mir, dass ich mich mit dem Geist des Priesters irgendwie verbinde. Erst gestern bemerkte ich, dass das eher eine private Erklärung ist, die mit der kirchlichen Tradition im Widerspruch steht.

Ich sage das „Und mit deinem Geiste“ wie alle anderen als Antwort auf den Satz: „Der Herr sei mit euch.“ Auch da ist mir nicht ganz klar, wer der Herr ist. Meine Professoren des Neuen Testaments haben mir gelehrt, dass „der Herr“ immer Christus ist. Aber seit der neuen Bibelübersetzung 2016 haben die Professoren des Alten Testaments den Namen „Jahwe“ mit „Herr“ übersetzt. Das haben sie getan, um der Bitte des jüdischen Oberrabbiners von Rom zu entsprechen. Juden und Jüdinnen sprechen den Namen „Jahwe“ nicht aus, um nicht unbewusst den Namen zu entehren. So weiß ich bis jetzt nicht, welcher Herr gemeint ist, wenn der Priester „Der Herr sei mit euch“ sagt. Jesus oder Jahwe. OK, ein großer Unterschied ist ohnehin nicht, ist doch in unserem Glauben Jesus ganz Gott und ganz Mensch. Aber welcher Geist ist damit gemeint, wenn ich antworte „Und mit deinem Geiste.“?

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