Eine Studie versucht, die Vertuschung skandalöser Verbrechen aufzuarbeiten. Dann setzt der Kardinal von Köln zwei seiner wichtigsten Mitarbeiter vor die Tür. Ein Anfang?
Björn Gercke hat seine Ausführungen zur Vertuschung von Missbrauch im Erzbistum Köln kaum begonnen, da lässt seine Wortwahl aufhorchen. Von „Gift-Akten“ spricht der Jurist. Er meint damit Personalakten von Priestern, die den betroffenen Geistlichen oder der Kirche lästig oder gefährlich sein könnten – weil in ihnen Missbrauch und Vertuschung belegt sind. „Gift-Akten“, das ist Kirchendeutsch.
Und Gercke, der als unabhängiger Gutachter mit Mitarbeitern seiner Kanzlei über Monate viele tausend Seiten Papier durchgearbeitet und Beschuldigte befragt hat, legt nach. Kardinal Joachim Meisner, von 1989 bis 2014 Erzbischof des größten und wichtigsten deutschen Bistums, hatte einen eigenen Ordner mit dem Titel „Brüder im Nebel“. Das war die Sprache des Kirchenmannes für Priester-Täter. Es geht um Missbrauch, um sexuelle Gewalt gegen Kinder.
- Weiterlesen: Christoph Strack auf DW (Deutscher Welle) mit Video der Pressekonferenz
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- Wer? Was? Wann? Alle Infos rund um das Kölner Missbrauchsgutachten – auf katholisch.de
- Der Text: Unabhängige Untersuchung: Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt Erzbistum Köln