Der Schutzpatron Amerikas: Oscar Romero

Am 24. März 1980 wurde Oscar Romero im Auftrag des Militärregimes in El Salvador erschossen. Romero zählt heute für die Kirche der Armen zu den gefeiertsten Gestalten der Kirche Lateinamerikas und gilt als Heiliger des Volkes und Schutzpatron Amerikas. Am Tag nach Romeros Heiligsprechung sagte der Erzbischof von San Salvador, Jose Luis Escobar Alas anlässlich eines Dankgottesdienstes: Ich bitte um Vergebung für jenen Teil der Kirche, der Romero schlecht behandelt und diffamiert hat, einschließlich seiner Mitbischöfe.

Am 23. Mai 2015 sprach Papst Franziskus Óscar Romero in San Salvador selig und am 14. Oktober 2018 in Rom heilig.

Sein ganzer spanischer Name ist Óscar Arnulfo Romero y Galdámez, der katholische, evangelische (ELCA) und anglikanische Gedenktag ist der 24. März. Der Name Oscar bedeutet: Gott schützt (althochdt.). Er war Erzbischof von San Salvador und ist ein christlicher Märtyrer. Geboren am 15. August 1917 in Ciudad Barrios in El Salvador und ermordet am † 24. März 1980 in San Salvador in El Salvador.

Worte des Heiligen

Am Abend des 24. März 1980 feierte Erzbischof Romero in der Kapelle des Krankenhauses der „Göttlichen Vorsehung“ das Jahresgedächtnis für Frau Sara de Pinto. Dies war seine letzte Messe. In der Predigt führte er aus:

„Wir haben gerade die Worte Christi gehört. Es ist zwecklos, sich selbst zu lieben, sich vor den Gefahren des Lebens zu hüten. Die Geschichte stellt die Menschen in diese Gefahren, und wer ihnen ausweichen will, verliert sein Leben. Wer hingegen aus Liebe zu Christus sich in den Dienst der anderen stellt, wird leben, wie das Weizenkorn, das stirbt, aber nur dem Scheine nach. Stirbt es nicht, so bleibt es allein. Die Ernte setzt das Sterben voraus. Nur was sich auflöst, trägt Frucht.
Das Evangelium lehrt uns, dass es dem Menschen nichts nützt, die Welt zu gewinnen, wenn er sich selbst verliert. Dessen ungeachtet soll man trotz der Hoffnung auf ein besseres Jenseits nicht aufhören, sich um die Neugestaltung dieser Erde zu bemühen, die für die Menschen die Vorstufe für das Leben nach dem Tod ist. Obwohl man den zeitlichen Fortschritt vom Wachsen des Reiches Jesu Christi sorgfältig unterscheiden muss, darf man ihn nicht vernachlässigen, weil er in enger Beziehung zum Reich Gottes steht.
Das Reich ist bereits im Keim auf der Erde gegenwärtig. Wenn der Herr kommt, wird es sich vollkommen verwirklichen. Dies ist die Hoffnung, aus der wir Christen leben. Wir wissen, dass jedes Bemühen um eine Besserung der Gesellschaft, besonders wenn sie so sehr wie die unsere in Ungerechtigkeit und Sünde verstrickt ist, von Gott verlangt und gesegnet wird.
Ich bitte euch, liebe Brüder und Schwestern, dies alles mit Hoffnung, Hingabe und Aufopferung im Auge zu behalten, und das zu tun, was noch möglich ist. Wir alle können etwas tun, und sei es nur, zur Verständigung beizutragen. Diese vorbildliche Frau, deren Jahresgedächtnis wir begehen, konnte vielleicht nicht direkt etwas tun, sie hat aber diejenigen ermutigt, die arbeiten und kämpfen konnten.
Ihr Gebet und Verlangen nach Gerechtigkeit und Frieden sind auch nach ihrem Tod eine Botschaft für uns. Wir wissen, dass niemand für immer stirbt und dass diejenigen, die ihre Aufgabe mit tiefem Glauben, mit Hoffnung und Liebe erfüllt haben, die Krone erhalten werden. In diesem Sinne beten wir für Doña Sarita und für uns selbst …“
In diesem Augenblick fiel der tödliche Schuss.

Peter Bürger schreibt im Neuen Deutschland: Am Beispiel der Front gegen Romero zeigt sich derweil, dass diese beiden Aufarbeitungsfelder überraschend oft zusammenfallen: Zwei der oben erwähnten Kirchenhierarchen, die sich als Gegner Romeros sowie der Kirche der Armen profilierten, sind auch Gegenstand des 2019 erschienenen Buchs »Sodom«, in dem der Enthüllungsjournalist Frédéric Martel sexualisierter Gewalt in der Kirchenhierarchie nachgeht: die Kardinäle Quarracino und Baggio. Und als ein dritter prominenter Fall ist der Kolumbianer Alfonso López Trujillo zu nennen, Generalsekretär der lateinamerikanischen Bischofskonferenz und später Kurienkardinal. Dieser Mann, noch in Joseph Ratzingers Pontifikat ein mächtiger Blockierer jeder Ehrung Romeros, führte ein Doppelleben und missbrauchte zahlreiche Theologiestudenten sowie männliche Prostituierte.

Heiliger Oscar Romero!
Ich bitte dich, begleite uns alle in unserer Sehnsucht

bis wir mit dir verbunden sind
im Himmel
und in der Herrlichkeit Gottes.

Quellen:
Wikipedia Óscar Romero
Ökumenisches Heiligenlexikon Oscar Romero
Christliche Initiative Romero

Neues Deutschland, Berlin, Das Netzwerk der Büchsenspanner

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