Gott macht frei. Pater Alfred Delp hat am 6. Januar 1945 im Gefängnis der Nationalsozialisten mit gefesselten Händen dieses Manifest der Freiheit geschrieben:
„Der Mensch muss frei sein. Als Sklave, in Kette und Fessel, in Kerker und Haft verkümmert er. Über die äußere Freiheit hat sich der Mensch viele Gedanken und Sorgen gemacht. Das Schlimme ist, dass der Mensch sich an die Unfreiheit gewöhnt und selbst die ödeste und tödlichste Sklaverei sich als Freiheit aufreden lässt. In diesen Wochen der Gebundenheit habe ich dies erkannt, dass die Menschen immer dann verloren sind und dem Gesetz ihrer Umwelt, ihrer Verhältnisse, ihrer Vergewaltigungen verfallen, wenn sie nicht einer großen inneren Weite und Freiheit fähig sind. Wer nicht in einer Atmosphäre der Freiheit zu Hause ist, die unantastbar und unberührbar bleibt, allen äußeren Mächten und Zuständen zum Trotz, der ist verloren. Der ist aber auch kein wirklicher Mensch, sondern Objekt, Nummer, Statist, Karteikarte.
Dieser Freiheit wird der Mensch nur teilhaft, wenn er seine eigenen Grenzen überschreitet.
Die Geburtsstunde der menschlichen Freiheit ist die Stunde der Begegnung mit Gott.“
Im Gefängnis schrieb er auch:
„Das Klare suchen, das Wahre tun, die Liebe leben: Das wird uns gesund machen.
Das gebeugte Knie und die leeren Hände sind die beiden Urgebärden des freien Menschen.“
„Die Freiheit ist der Atem des Lebens.“