Cursor_ Zeitschrift für explorative Theologie

Alles stabil. Lektürebericht eines Theologen zu Armin Nassehis “Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft”

About Cursor_

Was ist die Idee?

Cursor ist ein Experiment. Wir sind eine theologische Open-Access Zeitschrift, die es sich zur Aufgabe macht, fachwissenschaftliche Diskussionen, partizipative Textformate und verschiedene digitale Öffentlichkeiten zusammenbringen.

Als Theologen fiel uns auf, dass mit den nicht mehr ganz so “neuen Medien” auch neue Formen des Gesprächs und der Diskussion über theologische Inhalte entstehen: twitternde Pfarrer_innen und Religionslehrer, neue Gesprächsforen über die Zukunft von Theologie und Kirche, sowie theologische Podcasts, Blogs und Facebookgruppen. Besonders auffällig daran ist, dass diese Diskurse interdisziplinär sind, und sich sowohl Expert_innen als auch Laien daran beteiligen. Dies zeigt, dass die sozialen Medien auch ein Ort des theologischen Austausches sind. Bis dahin, dass ganz neue Formen von Öffentlichkeit entstehen und dass sich so manche Landkarten der christlichen Welt dadurch zu verschieben beginnen.

Themen:
Theologie in einfacher Sprache
Identitaet / Christliche Identitaet – was ist das?
Theologies of the Digital

Quelle: Cursor_ Zeitschrift für explorative Theologie

Kardinal Marx fordert eine neue Fortschrittsidee – Vatican News. Weder Sozialismus noch Kapitalismus!

Kardinal Reinhard Marx fordert eine ganzheitliche Fortschrittsidee, die nicht allein auf Gewinnmaximierung angelegt ist. Dies sagte er bei einem Vortag am Samstag in München.

Wichtig seien Demokratie, aber auch effiziente Märkte, wenn diese, wie von der katholischen Soziallehre gefordert, einer „menschendienlichen Ordnung“ unterlägen. Gerade die Wissenschaft sei aufgerufen, die Systemdebatte neu zu führen und nach einem theoretischen Rahmen für eine globale soziale Marktwirtschaft zu suchen. Das christliche Menschenbild könne dabei als Wertehorizont dienen, „es ist nicht nur fromm, nicht nur religiöse Erbauung, sondern wahr und richtig“.

Quelle: Kardinal Marx fordert neue Fortschrittsidee – Vatican News

Amazonien auch bei uns!

Prof. Paul M. Zulehner: Bewährte Männer zu Priester und Frauen zu Diakonissen weihen

Wir fordern die Kirchenleitungen im deutschsprachigen Raum auf, dem Papst ähnliche mutige Vorschläge zu machen, wie die Amazonas-Synode.

Online-Petition an die Kirchenleitungen

Die Amazoniensynode war ein historisches Ereignis für die Weltkirche. Sie wird auch in unsere Ortskirchen Bewegung bringen, wenn dieser Kairos jetzt genutzt wird! Deshalb fordern wir die Kirchenleitungen im deutschsprachigen Raum auf, dem Papst ähnliche mutige Vorschläge zu machen.

Wir sind bereit, uns das Hauptanliegen der Amazoniensynode anzueignen. Wir verpflichten uns persönlich zu einem Lebensstil, der die Mitwelt schont. Wir setzen uns für eine Politik ein, welche eine nachhaltige Balance zwischen Ökologie und sozialer Gerechtigkeit sucht. Wir bitten junge Menschen, uns dabei mit ihrem Engagement und ihrem Mut zu unterstützen.

Zudem fordern wir die Bischofskonferenzen auf, dem Papst im Rahmen verstärkten Einsatzes für das Evangelium mutige Vorschläge zur Milderung des Priestermangels zu machen. Auch bei uns gibt es lebendige Gemeinden, die einen „eucharistischen Hunger“ haben, den zu stillen „die Hirten verantwortlich“ sind, so Papst Franziskus.

Wie die Bischöfe Amazoniens sollen auch unsere Bischöfe, in Deutschland insbesondere über den „Synodalen Weg“, vorschlagen: In konkreten Fällen soll Personen, die sich in den Gemeinden bewährt haben und von diesen vorgeschlagen werden, über den Weg des Diakonats der Zugang zur Priesterweihe eröffnet werden. Frauen soll der Zugang zum Diakonat ermöglicht werden. Auch Frauen stehen für das Evangelium, haben Erfahrung in der Leitung von lebendigen Gemeinschaften, sind in den Gemeinden respektiert und haben verantwortungsvolle Aufgaben inne.

Quelle: #Amazonien auch bei uns!

Die Eule – Die Macht bewegter Bilder

Bild: Montage Filmplakate. „Verteidiger des Glaubens“ im Kino: Aus bekannten Bildern fügt der Dokumentarfilmer Christoph Röhl ein schlüssiges Panorama des Lebens von Papst em. Benedikt XVI. zusammen.

Der Kirchenfilm ist ein Erfolgsmodell. Historienfilme wie „Luther“ und aktuell „Zwingli – Der Reformator“, der von der Reformierten Kirche in der Schweiz kofinanziert wurde, füllen Kinosäle und ziehen Zuschauer*innen vor dem heimischen Fernseher in ihren Bann. Doch der Erfolg des Kirchenfilms ist nicht auf Einschaltquoten und das Klingeln der Kinokasse beschränkt. Die katholische Kirche durfte in jüngster Zeit gleich mehrfach in den Genuss der aufklärerischen Kraft der bewegten Bilder kommen.

Es ist eine Stärke des Films, dass spürbar wird, wie sehr Ratzinger unter dem Missbrauch des von ihm geheiligten Priesteramtes durch die Täter litt, und ebenso deutlich, wie er sie gewähren ließ, unzureichend verfolgte und stets Gnade vor Recht ergehen ließ. „Verteidiger des Glaubens“ macht fasslich, warum Ratzinger aus seiner Biografie heraus nicht anders konnte, als den Schutz der Institution Kirche – seiner großen Lebensliebe -, vor den der Opfer zu stellen, aber er entschuldigt das Wegsehen und Wegducken nicht mit einem Wort, mit keinem Bild.

Quelle: Die Eule – Die Macht bewegter Bilder

Christlich geht anders

Unsere Initiative möchte das Ziel der sozialen Gerechtigkeit ins Zentrum gesellschaftspolitischer Debatten rücken. Dabei müssen wir uns auf die Seite der Ausgegrenzten stellen. Besonders in Zeiten sozialer Not von immer mehr Menschen verlangt Nächstenliebe auch politisches Engagement.
Papst Franziskus & Dorothee Sölle

„Da kann man nichts machen, ist der gottloseste aller Sätze“ Dorothee Sölle (evangelische Theologin und Dichterin)
„Mir ist eine verbeulte Kirche, die auf die Straße hinausgegangen ist lieber, als eine Kirche, die auf Grund ihrer Bequemlichkeit, krank ist.“(Papst Franziskus, gekürzt aus Evangelii Gaudium 49)

Quelle: Christlich geht anders

Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich

Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Deutschland

Tagesseminar im Schloss Puchberg, Oberösterreich: Solidarische Antworten auf die soziale Frage

Termin: Samstag, 14. 12. 2019, 10 bis 17 Uhr

Teilnehmerzahl: 50

ReferentInnen: Assoz.-Prof.in MMag Regina Polak MAS, Dr. Magdalena Holztrattner, Mag.a Gabriele Kienesberger

Kursbeitrag: € 25,-

Die Initiative „Christlich geht anders“ setzt sich, unterstützt von tausenden Frauen und Männern, in der Tradition der Sozialhirtenbriefe für einen starken Sozialstaat und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und Chancen in der Gesellschaft ein.

Programmatik
– Die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe steht im Zentrum des christlichen Glaubens.
– Christlicher Glaube macht Mut und Hoffnung.
– ChristInnen sind solidarisch mit den Schwachen.
– Kirchen fordern einen aktiven Sozialstaat.
– Ein gerechtes und soziales Steuersystem ist im Sinne der Kirchen.
– Als ChristInnen fordern wir angesichts der ökologischen und sozialen Herausforderungen ein Gutes Leben für alle in Frieden und sozialer Gerechtigkeit.

Die Kampagne möchte das Ziel der sozialen Gerechtigkeit, von der wir weit entfernt sind, ins Zentrum gesellschaftspolitischer Debatten rücken. Dabei müssen sich die ChristInnen bevorzugt auf die Seite der Ausgegrenzten stellen. Jederzeit und in Zeiten sozialer Not vieler Menschen verlangt Nächstenliebe auch politisches Engagement.

An diesem Samstag wird die Programmatik der Initiative erklärt, die aktuelle soziale und politische Situation in Österreich analysiert und die christliche Motivation aktualisiert und nachjustiert.

In Kooperation mit der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, der Katholischen Jugend Österreich, der Katholischen Aktion, dem Bereich mensch&arbeit der Diözese Linz, mit der Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung und mit dem Welthaus der Diözese Linz.

Kursbeitrag: für SchülerInnen und StudentInnen frei

Organisation: Maria Zachhalmel, Wilhelm Achleitner, Gabriele Kienesberger

Regina Polak MAS
Leiterin des Instituts für Praktische Theologie der Universität Wien

Magdalena Holztrattner Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs

Gabriele Kienesberger Koordinatorin der Initiativgruppe „Christlich geht anders“, Diözesansekretärin der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung der Erzdiözese Wien

Synoden-Schlusspapier: Die Kernsätze – Vatican News

Quelle: Synoden-Schlusspapier: Die Kernsätze – Vatican News

Viri probati: „Von der Überzeugung geleitet, dass eine legitime Verschiedenheit der Gemeinschaft und Einheit der Kirche nicht schadet, sondern sie ausdrückt und ihr dient, … schlagen wir die Erarbeitung von Kriterien und Verfügungen durch die kompetente Behörde vor, um geeignete Männer, die in der Gemeinschaft anerkannt sind, zu Priestern zu weihen, wobei sie auch eine legitim gebildete, stabile Familie haben können, um das Leben der christlichen Gemeinschaft durch die Verkündigung des Wortes und die Feier der Sakramente in den entlegensten Gebieten der Amazonasregion zu unterstützen. Einige Synodenteilnehmer haben sich für einen universalen Ansatz in dieser Frage ausgesprochen.“

Amazonischer Ritus: „Eine Kommission sollte sich, angelehnt an die Gebräuche der einheimischen Völker, an die Ausarbeitung eines amazonischen Ritus machen, der das liturgische, theologische und geistliche Erbe Amazoniens ausdrücken sollte. Dieser würde zu den bereits in der Kirche existierenden Riten hinzutreten… Man könnte auch untersuchen, wie sich die kirchlichen Riten bereichern ließen durch die Art und Weise, in der diese Völker um ihr Territorium Sorge tragen.“

Frauen: „Es ist nötig, dass Frauen stärker ihre leadership im Innern der Kirche wahrnehmen… Wir bitten um die Revision des Motu Proprio Ministeria quaedam von Papst Paul VI., damit entsprechend ausgebildete Frauen auch das Amt des Lektors und des Akolythen wahrnehmen können… Im pastoralen Kontext Amazoniens, wo die meisten katholischen Gemeinschaften von Frauen geleitet werden, bitten wir um die Einrichtung des Amtes der Leiterin der Gemeinschaft.“

Ökologie: „Alle Synodenteilnehmer waren sich der dramatischen Zerstörung bewusst, der Amazonien ausgesetzt ist. Sie bedeutet das Verschwinden des Gebiets und seiner Einwohner, vor allem der indigenen Völker. Der Amazonas-Regenwald, ein ‚biologisches Herz‘ für die Erde, ist immer bedrohter. Radikale Veränderungen sind dringend nötig – eine neue Richtung, damit er gerettet werden kann. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Verschwinden des Amazonas-Naturraums katastrophale Folgen für den ganzen Planeten haben würde!“

Indigene: „Das Leben der Gemeinschaften am Amazonas, die noch nicht vom Einfluss der westlichen Zivilisation erfasst wurden, spiegelt sich in Glaubensüberzeugungen und Riten wider, bei denen es vor allem um das Wirken göttlicher Geister geht. Über Tausende von Jahren haben sich diese Gemeinschaften um ihr Land, ihr Wasser und ihren Wald gekümmert und haben sie bis heute bewahrt… Die neuen Wege der Verbreitung des Evangeliums müssen im Dialog stehen mit diesem grundlegenden Wissen, in dem gleichsam Samenkörner des göttlichen Wortes erkannt werden können.“

Kolonialismus: „Die Verkündigung Christi geschah oft im Einverständnis mit den Mächten, die die Ressourcen ausbeuteten und die Völker unterdrückten. Jetzt hat die Kirche eine historische Gelegenheit, sich von den neuen kolonialen Mächten zu distanzieren und auf die Völker am Amazonas zu hören.“

Neuer Lebensstil: „Wir hören den Schrei der Erde, den Schrei der Armen und der Völker am Amazonas. Er ruft uns zu einer umfassenden Umkehr, zu einem einfachen und nüchternen Leben, genährt von einer mystischen Spiritualität im Stil des heiligen Franz von Assisi.“

Pfingstkirchen: „Im Amazonasgebiet sind die Beziehungen zwischen Katholiken, Pfingstkirchen, Charismatikern und Evangelischen nicht leicht. Die Tatsache, dass viele Katholiken von diesen Gemeinschaften angezogen werden, ist ein Motiv für Reibungen, kann aber auf unserer Seite auch zu einer persönlichen Gewissenserforschung und einer pastoralen Erneuerung führen.“

Indigene Religionen: „Diese Traditionen verdienen es, gekannt und in ihren Ausdrucksweisen, auch in ihrer Beziehung zum Wald und zur Mutter Erde verstanden zu werden. Die Christen, die sich auf ihren Glauben an das Wort Gottes stützen, treten mit ihnen in Dialog und teilen ihr Leben… Das Denken der indigenen Völker bietet eine integrale Weltsicht, die die verschiedenen Verbindungen unter allem, was geschaffen ist, versteht. Das steht in Kontrast zur dominanten Strömung des westlichen Denkens, das, um die Realität zu verstehen, zum Fragmentieren neigt.“

Einheimische Priester: „Die Option für die indigenen Völker mit ihren Kulturen, Identitäten und Geschichten verpflichtet uns darauf, uns um eine indigene Kirche mit indigenen Priestern und weiteren Ämtern zu bemühen.“

Menschenrechte: „Für Christen sind Interesse an und Sorge für die Förderung der Menschenrechte nicht fakultativ. Der Mensch ist als Bild und Gleichnis Gottes erschaffen, seine Würde ist unantastbar.“

Umweltsünden: „Wir schlagen vor, das ökologische Sündigen als Handlung oder Unterlassung gegen Gott, den Nächsten, die Gemeinschaft und die Umwelt zu definieren. Es ist eine Sünde gegen die künftigen Generationen.“

Laien: „Wir sehen die Notwendigkeit, die Räume für die Teilhabe von Laien an Leben und Mission der Kirche zu stärken und zu erweitern – sowohl beratend als auch dort, wo Entscheidungen getroffen werden.“

Kirchliche Ämter: „Für die Kirche in Amazonien ist es dringend, Männern wie Frauen in gleichem Maße Ämter zu übertragen… Der Bischof kann die Seelsorge für eine Gemeinschaft, in der ein Priester fehlt, einer Person, die kein Priester ist und zu dieser Gemeinschaft gehört, für eine bestimmte Zeit übertragen… Verantwortlicher für die Gemeinschaft wird aber immer ein Priester bleiben.“