Frohe Ostern! Wer wälzte den Stein weg?

Jesu Leichnam wurde an einem Freitag in der Pessachwoche in ein Grab gelegt und mit einem Rollstein verschloss man das Grab. Der Evangelist Matthäus lebte in einer christlichen Gemeinde, deren Mitglieder im Alten Testament für Hinweise suchten, warum der Messias so furchtbar sterben musste. Sie sahen sich mit den frommen Juden sehr verbunden.

Sie erzählten von zwei Erdbeben. Das erste erfuhren sie beim Tod Jesu am Freitag und das zweite nach dem Sabbat, am ersten Tag der Woche, unserem Sonntag. Dass der Tempelvorhang vor dem Allerheiligsten dabei riss, berichtete neben Matthäus auch Markus.

In der östlichen Mittelmeergegend waren Erdbeben nicht ungewöhnlich. Man beschäftigte sich auch mit den Ursachen. Nach Thales von Milet waren Erdbeben dadurch bedingt, dass die Erde instabil, wie ein Schiff, auf dem Wasser schwimmt,- eine sehr ähnliche Erklärung wie die moderne Plattenverschiebung oder Plattentektonik. Das Ungewöhnliche bei Matthäus ist die Gleichzeitigkeit der Erdbeben mit dem Tod und der Auferstehung Jesu. Es stellt sich die Frage, ob der Tod und die Auferstehung des Gottessohnes so voll Kraft war, dass ein Erdbeben beide Ereignisse begleiteten.

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Der Heilige Geist bringt Jesus

Verkündigung des Herrn. Maria, Erzengel Gabriel. Wiener Stephansdom, Wiener Neustädter Altar

Der 25. März ist ein fixer Festtag, ein Hochfest der katholischen Kirche. An ihm spricht Maria das „Mir soll geschehen“. Der Heilige Geist erschafft Neues. Maria wird mit Jesus schwanger. Nach neun Monaten später, zu Weihnachten, wird Jesus geboren.

Sie wird gefragt. Es ist ihre Entscheidung. Das ist dem Boten Gottes wichtig. Er erklärt ihr, dass der Sohn Gottes Mensch werden und damit die Menschheit retten will.

Maria sagt nicht sofort „Ja“. Sie fragt, wie es geschehen soll, da sie keinen Mann erkenne. Erst durch die Erklärung des Engels, dass eine Neuschöpfung hier passiert und dass diese Neuschöpfung vom Heiligen Geist begonnen wird, sagt sie „Ja“. Das ist eine sehr mutige Entscheidung. Sie gibt sich in die Hände Gottes. Für sie wird jetzt klar, dass ihr Kind Jesus von Anfang an mit dem Heiligen Geistes wachsen und und aufwachsen wird.

Nicht die Geburt Jesu ist damit der Beginn, sondern das „Ja“ Marias und der Heilige Geist kommen zuerst. Diesen Geist verkündet der Engel: „Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchstens wird dich überschatten“ (Lukas 1,35)

Das überrascht mich, der ich in einer doch geistvergessenen Christenheit lebte. Mit der Neuschöpfung durch den Schöpfergeist wiederholen sich die Singularitäten, mit denen der Heilige Geist als Manifestation der Anwesenheit Gottes immer wieder überrascht.

Lukas schreibt das auf:

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