Der Heilige Geist bringt die Kirche in Schwung

Synode

„Wir müssen auf alles hören und es wahrnehmen.“

Das Arbeitspapier der Bischofssynode bringt das Ende des Weltkirche-Arguments. Dieses Arbeitsdokument für die Bischofssynode zeigt – wie wohl noch kein Vatikan-Papier zuvor –, wie divers und vielfältig Katholiken in aller Welt leben. Priesterkinder, Frauenweihe und polygame Beziehungen sind nur einige Stichworte, die sich in dem am 27.10.2022 vorgestellten Bericht wiederfinden.
Der Begriff „Weltkirche“ gilt wohl nicht wenigen Gläubigen hierzulande als Inbegriff römischer Bevormundung und steht in ihren Augen für den Versuch, Pluralität mit Verweis auf die Kircheneinheit einzuhegen. Dieses Weltkirche-Einheits-Argument dürfte seit gestern Mittag der Vergangenheit angehören. Das Arbeitsdokument für die kontinentale Phase der Bischofssynode zur Synodalität zeigt – wie wohl noch kein im Vatikan vorgestelltes Dokument zuvor –, wie divers und vielfältig Katholiken in aller Welt glauben, denken und leben. Priesterkinder, Frauenweihe und polygame Beziehungen sind nur einige Stichworte, die sich in dem 45-seitigen Vatikan-Papier wiederfinden.

Auf diese und weitere „heiße Eisen“ angesprochen, verwies Synoden-Chef Mario Grech auf den real existierenden Katholizismus: „Wir müssen auf alles hören und es wahrnehmen.“ Diese Haltung gehöre zu einer synodalen und damit hörenden Kirche unabdingbar dazu. „Inhaltlich folgen wir keiner Agenda. Wir geben mit dem Arbeitsdokument nur zurück, was bei uns in Rom aus aller Welt ankam“, betonte er an diesem Nachmittag mehrmals. Daher habe man sich nun entschieden, „ohne Vorverurteilungen, ohne Einfügungen“ eine Sammlung von Wortmeldungen zu präsentieren, die in den ersten beiden Phasen der Bischofssynode 2021-2024 zur Synodalität in Rom eingegangen seien.

Quelle: Arbeitspapier der Bischofssynode: Das Ende des Weltkirche-Arguments