Der Hirte geht, der Heilige Geist übernimmt

Jesus hatte den Heiligen Geist als Begleiter seiner Handlungen. Als er starb, ging er zum Vater und sandte uns den Heiligen Geist, der die Gegenwart Gottes bewirkt und die Erlösung weitertreibt. Das Johannesevangelium bringt das Gleichniswort „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“ Ich frage mich, inwiefern man im Hirten-Handeln Jesu den Heiligen Geist bemerkt und welche Gemeinsamkeiten es mit unserem Handeln gibt.

An Hand des Hirtenvergleiches möchte ich in einem Dreischritt untersuchen, wie Jesus handelt, wie darin der Geist erkennbar wird und was es für das Handeln von uns Menschen bedeutet.

  • Der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe. In dieser Hingabe an die Freunde und Freundinnen ereignet sich der Geist, der Jesus zur Hingabe lockt. Für unser Handeln im Geiste heißt das, dass wir nicht am Leben krampfhaft hängen müssen, weil der Geist die Kontinuität in den Krisen und über den Tod hinaus schenkt. Unser Handeln im Geist wird lockerer.
  • Der gute Hirte lässt die Schafe nicht im Stich. Im treuen Handeln Jesu, der nach seinem Tod den Geist sendet, zeigt sich die Treue Gottes, der die Freundinnen und Freunde Jesu nie verlässt. Für unser Handeln im Geist heißt das, dass die Interaktionen feste Bündnisse brauchen, in denen wir einander nicht leichtfertig verlassen.
  • Der gute Hirte verteidigt die Schafe gegen den Wolf. Indem Jesus die Menschen gegen das Böse, den Tod und die Katastrophen beschützt, zeigt sich die starke Hilfe des Heiligen Geistes. Für unser Handeln im Geiste bedeutet das, dass wir den Geist rufen müssen, damit er uns gegen das Böse, den Tod und die Katastrophen beschützt. Das Rufen des Heiligen Geistes ist eines unserer wichtigsten Handlungen. Die Wölfe sind die mutierenden Coronaviren, die wir mit dem Geist in der Forschung , der Technik und in unserem Verhalten bekämpfen, bei dem jede und jeder gefragt ist.
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Der revolutionäre Heilige Geist bei Heinrich Heine

„Alte Todeswunden heilt er,
Und erneut das alte Recht:
Alle Menschen, gleichgeboren,
Sind ein adliges Geschlecht.“

In seiner Harzreise schreibt Heinrich Heine eine Ballade von einem Gespräch eines älteren Mannes mit einem Mädchen. Dabei erzählt dieser seine Glaubensgeschichte, auch um dem Kind die Angst zu nehmen. Er schreibt: „Nach einem langen Hin- und Herwandern gelangte ich nach der Wohnung des Bruders meines Klausthaler Freundes, übernachtete alldort, und erlebte folgendes schöne Gedicht“ (gekürzt, Link PDF):

Ach, mein Kindchen, schon als Knabe,
Als ich saß auf Mutters Schoß,
Glaubte ich an Gott den Vater,
Der da waltet gut und groß;

Der die schöne Erd’ erschaffen,
Und die schönen Menschen drauf,
Der den Sonnen, Monden, Sternen
Vorgezeichnet ihren Lauf.

Als ich größer wurde, Kindchen,
Noch viel mehr begriff ich schon,
Und begriff, und ward vernünftig,
Und ich glaub’ auch an den Sohn;

An den lieben Sohn, der liebend
Uns die Liebe offenbart,
Und zum Lohne, wie gebräuchlich,
Von dem Volk gekreuzigt ward.

Jetzo, da ich ausgewachsen,
Viel gelesen, viel gereist,
Schwillt mein Herz, und ganz von Herzen,
Glaub’ ich an den heil’gen Geist.

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Der Heilige Geist und der gebratene Fisch

Greift mich an. Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.

Es ist schon überraschend. Da kommen die zwei Freunde von Emmaus nach Jerusalem zurück, erfüllt von ihrer Erfahrung des Auferstandenen. Kaum werden die Geschichten mit den Jüngern ausgetauscht, erscheint ihnen Jesus. Die geschockten Jünger fragen sich, ob es eine Geistererscheinung ist.

Diese Geschichte schreibt Lukas auf, der mit dem Evangelisten Johannes und dem Apostel Paulus die Handlungen des Heiligen Geistes stärker beleuchtet.
Gerade das Lukasevangelium und das Johannesevangelium erwähnen bei den Erscheinungen Jesu nach der Auferstehung seine Körperlichkeit und sein Essen. Aber auch Paulus schreibt: Euer Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes (1Kor 6,19).

Ich habe mich bei einigen Büchern, vor allem von Michael Böhnke schlau gemacht[1]
Ich sehe vier Dimensionen des Heiligen Geistes:
Der Geist Gottes zeigt einerseits die Anwesenheit Gottes (1),
andererseits das für-die-anderen-da-Sein Gottes (2),
als drittes das Verbindung-Schaffende (3),
als viertes das Neues-Schaffende (4).

Das würde für die Erscheinungen Jesu – nach der Auferstehung, nachdem er zu seinem Vater geht – bedeuten, dass der Geist einen Beziehungsraum schafft, in den hinein Jesus kommen kann.
Es ist gerade spannend, dass dabei eine kreative Spannung zwischen unsichtbarem Geist und sichtbarer Körperlichkeit entsteht.

Im Johannesevangelium bereitet er ein Kohlenfeuer vor, legte auf den Rost Fisch und Brot. Damit sie aber nicht nur auf ihn angewiesen waren, zeigte er ihnen, wie sie viele Fische fangen konnten. Es wurden 153 große Fische, ein riesiger Fang. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie sahen am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Jesus trat heran, nahm das getoastete Brot und gab es ihnen, ebenso den gebratenen Fisch. Dass er gegessen hat, wird nicht ausdrücklich erwähnt, aber auch nicht verneint. Es heißt nur: Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? (Vgl. Joh 26,4-15)

Bei Lukas wird die Szene noch körperlicher. Die Jünger meinten, einen Geist zu sehen. Jesus sagte: „Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.“ Er zeigte ihnen Hände und Füße. Als sie es vor Freude noch immer nicht glauben konnten, fragte er sie nach etwas zum Essen. Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch. Er nahm es und aß es vor ihren Augen.

Der Heilige Geist schafft Neues:

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Wer Ostern laut jubelt, weiß nicht, was er Pfingsten feiern soll – feinschwarz.net

Als Maria aus Magdala das leere Grab sieht, jubelt sie nicht.

„Was bitteschön, soll am leeren Grab festlich sein?“ Michael Böhnke zeigt, warum Ostern ohne Pfingsten nicht verstanden werden kann.

Für die Jüngerinnen und Jünger Jesu war Ostern offenbar alles andere als ein Fest. Trotzdem dominiert in der Osterliturgie der Kirche der Jubel.

Quelle: Wer Ostern laut jubelt, weiß nicht, was er Pfingsten feiern soll – feinschwarz.net

Ist die Kirche auf der Flucht vor dem Heiligen Geist?

Michael Böhnke, Professor aus dem bewegenden Wuppertal bringt mir eine Sichtweise, die meinem christlichen Leben Geist und Kraft gibt. Seine drei Bücher über den Heiligen Geist haben mich begeistert. Sie holen Vergessenes in die Gegenwart und beantworten Fragen, die im Christentum so noch nie beantwortet wurden. Für meinen Blog hat er einen Vortrag zur Verfügung gestellt, den er 2016 vor der Seelsorgeamtsleiterkonferenz gehalten hat und der seine aktuellen Untersuchungen darstellt. (HD)

Pina und Pneuma[1]

Bis zum 24. Juli 2016 präsentiert die Bundeskunsthalle in Bonn eine bemerkenswerte Ausstellung. Mit ihr ist der Versuch verbunden, Lebendigkeit durch die Erschließung von Archivalien zu generieren. Eine Quadratur des Kreises. Lebendigkeit ist Kennzeichen gelebten Lebens. Lebendigkeit gibt es nicht aus dem Archiv. Das Archiv ist etwas für leblose Artefakte. Lässt sich durch die Präsentation von Artefakten Lebendigkeit generieren?

Pina Bausch

Die Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle trägt den Titel „Pina Bausch und das Tanztheater“. Pina Bausch gilt als Pionierin des modernen Tanztheaters und als eine der einflussreichsten Choreographinnen des 20. Jahrhunderts. (http://www.pina-bausch.de) Sie ist 2009 verstorben. Das Konzept für die Ausstellung ist in Kooperation mit der Pina-Bausch-Foundation Wuppertal, die das künstlerische Erbe von Pina Bausch verwaltet, erarbeitet worden. „Herzstück der Ausstellung ist der Nachbau der ‚Lichtburg‘ – jenes legendären Proberaums in einem alten Wuppertaler Kino, in dem Pina Bausch den größten Teil ihrer Stücke gemeinsam mit ihren Tänzerinnen und Tänzern entwickelt hat. Fremden wird nur selten Zutritt zu diesem intimen Raum gewährt. In der Bundeskunsthalle aber wird er zum Raum der Begegnung mit Mitgliedern des Tanztheaters, die den Besuchern Bewegungsqualitäten und kleine Bewegungssequenzen vermitteln; Performances, Tanz-Workshops, öffentliche Proben, Gespräche, Filme und mehr lassen ihn zum lebendigen Erfahrungsraum für die Besucher werden.“[2]

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Frohe Ostern! Wer wälzte den Stein weg?

Jesu Leichnam wurde an einem Freitag in der Pessachwoche in ein Grab gelegt und mit einem Rollstein verschloss man das Grab. Der Evangelist Matthäus lebte in einer christlichen Gemeinde, deren Mitglieder im Alten Testament für Hinweise suchten, warum der Messias so furchtbar sterben musste. Sie sahen sich mit den frommen Juden sehr verbunden.

Sie erzählten von zwei Erdbeben. Das erste erfuhren sie beim Tod Jesu am Freitag und das zweite nach dem Sabbat, am ersten Tag der Woche, unserem Sonntag. Dass der Tempelvorhang vor dem Allerheiligsten dabei riss, berichtete neben Matthäus auch Markus.

In der östlichen Mittelmeergegend waren Erdbeben nicht ungewöhnlich. Man beschäftigte sich auch mit den Ursachen. Nach Thales von Milet waren Erdbeben dadurch bedingt, dass die Erde instabil, wie ein Schiff, auf dem Wasser schwimmt,- eine sehr ähnliche Erklärung wie die moderne Plattenverschiebung oder Plattentektonik. Das Ungewöhnliche bei Matthäus ist die Gleichzeitigkeit der Erdbeben mit dem Tod und der Auferstehung Jesu. Es stellt sich die Frage, ob der Tod und die Auferstehung des Gottessohnes so voll Kraft war, dass ein Erdbeben beide Ereignisse begleiteten.

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Lieber Papst! Im Namen des Heiligen Geistes: Schluss mit dem Pflichtzölibat

Lieber Papst Franziskus!

Ich fordere Sie im Namen des Heiligen Geistes auf, den Pflichtzölibat aufzuheben und den Canon 277 – § 1 des Kirchenrechts zu streichen.

Er hat viele Menschen ins Unglück gestürzt, unermessliches Leid erzeugt, die Rechte der Gläubigen Sakramente zu feiern beschnitten und den Heiligen Geist zensuriert und unterdrückt.

Dieser Canon muss fallen:

Can. 277 — § 1. Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen zu wahren; deshalb sind sie zum Zölibat verpflichtet, der eine besondere Gabe Gottes ist, durch welche die geistlichen Amtsträger leichter mit ungeteiltem Herzen Christus anhangen und sich freier dem Dienst an Gott und den Menschen widmen können.
Dazu muss der Can. 247 — § 1. umgeschrieben werden. (Auf die Einhaltung des zölibatären Standes sind sie durch eine entsprechende Erziehung vorzubereiten; sie haben zu lernen, ihn als eine besondere Gabe Gottes in Ehren zu halten.)

Mit brüderlichen Grüßen
Hannes Daxbacher

Codex Iuris Canonici 1983
Bischof: Zölibat auf freiwilliger Basis
Theologe Tück: Papst wird kaum umhin können, den Zölibat zu lockern
Overbeck zur Zölibatspflicht: „Die alte Zeit ist wirklich vorbei“
Amazonien auch bei uns!

Ohne Geist und neuem Gesetz geht die Kirche den Bach hinunter

Ich unterstütze seit Jahren die Kirchenreformbewegungen und kenne den Widerstand gegen schon kleine Reformen. Es wird immer auf die Weltkirche verwiesen. Aber im Grunde ist es das Kirchenrecht, an denen sich die Beherrscher der Kirche krampfhaft halten. Nur will das niemand wahrhaben, denn das ist eine trockene Materie.

Schon Papst Paul VI hat sich die Zähne daran ausgebissen und konnte sich gegen die Kirchenrechtler nicht durchsetzen. In seiner Ansprache 1973 an die Teilnehmer des II. Kongresses für Kanonisches Recht legte er flehentlich den Rechtsgelehrten nahe, dem Geist des Konzils und damit dem Heiligen Geist im Kirchenrecht Ausdruck zu verleihen.

Vier Jahre später starb er und sein zweiter Nachfolger Johannes Paul II schrieb zwar eine wunderbare Enzyklika über den Heiligen Geist im Jahre 1986, aber es war um drei Jahre zu spät. Schon im Jahre 1983 wurde von den Kirchenrechtlern der Codex Iuris Canonici herausgebracht. Der Gesetzgeber war nicht der Heilige Geist oder das Volk Gottes, sondern allein der Papst und der unterschrieb.

Seitdem haben wir den Salat.

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Die Herrlichkeit wandert

Fromme Juden betreten nicht den Tempelberg in Jerusalem mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom, weil dort der Tempel stand. Als ich in Jerusalem mit einer Pfarre war, ist uns gesagt worden, dass im Allerheiligsten die Herrlichkeit Gottes, die „kabod“ Gottes war. Wo dieses Allerheiligste stand, ist jetzt, nachdem die Römer 70 n. Chr. den Tempel zerstörten, unklar.

Deswegen wollen Juden nicht auf den Tempelberg, denn sie könnten in die Kabod steigen. Als der Tempel noch bestand, durfte nur der Hohe Priester in das Allerheiligste gehen. Er tat dies einmal im Jahr, am Versöhnungstag und betete das Versöhnungsgebet. Als ein Hoher Priester im Allerheiligsten starb, konnte er erst im Jahr darauf vom nächsten Hohen Priester herausgeholt werden. Seit diesem Vorfall wurden die Hohen Priester immer angeseilt, wenn sie das Gebet im Allerheiligsten verrichteten.

Der Fremdenführer erzählte uns, dass einige Rabbiner in der Steinformation der Klagemauer eine Taube sehen und damit die Kabod erkennen.

Seit einiger Zeit gibt es Christinnen und Christen, die in Jesus die Kabod erkennen, wenn sie von der Wohnung der Herrlichkeit unter uns lesen: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Johannes 1,14)

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Palmsonntag: Der Esel, der Feigenbaum und der Tempel – Es wird alles neu im Heiligen Geist

Hans Holbein der Ältere: Einzug Christi in Jerusalem

Erfüllt vom Heiligen Geist geht Jesus nach Jerusalem. Dort wird Gott angebetet und ihm werden Unmengen von Tieren geopfert. Als Netzwerker organisiert er sich einen jungen Esel, auf dem noch nie jemand gesessen ist. Es ist ein Tier des Friedens, auf dem er als erster sitzt. Es ist ein Neubeginn. Eine Neuschöpfung, wie es der Schöpfergeist macht. Die Jünger legen ihre Kleider auf das Tier und er setzt sich darauf. (Markus 11,7). Viele breiten ihre Kleider auf den Weg aus. Ein König kommt. Andere breiten Büschel auf dem Weg aus, die sie von den Feldern abgerissen hatten. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, schwenken Palmzweige und rufen: „Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!“

Jesus will eine Sammlung der Menschen Israels und dieser Einzug in Jerusalem soll dafür ein Zeichen sein. Er zieht als Messias in Jerusalem ein, geht in den Tempel, schaut sich das alles an und verlässt die Stadt. Was ist geschehen? Sah er, dass er nur ganz wenige Juden überzeugen konnte, dass das Gebet und der Glaube an Gott wichtiger sind als der Tempelbetrieb? Wichtiger sind die Früchte des Glaubens?

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