Erklärung zur Lehre von der “Russischen Welt” (Ruskij Mir)

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Eine wichtige theologische Stimme aus der Orthodoxie zum Krieg in der Ukraine und der Rolle der Russisch-Orthodoxen Kirche.

„Für den Frieden der ganzen Welt, für das Wohlergehen der heiligen Kirchen Gottes,
und für die Einheit aller lasst uns zum Herrn beten. (Göttliche Liturgie)

Die russische Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 ist eine historische Bedrohung für ein Volk mit orthodoxer christlicher Tradition. Noch beunruhigender für die orthodoxen Gläubigen ist, dass die leitende Hierarchie der Russischen Orthodoxen Kirche sich geweigert hat, diese Invasion als das zu bezeichnen, was sie ist, und stattdessen vage Erklärungen über die Notwendigkeit des Friedens angesichts der „Ereignisse“ und „Feindseligkeiten“ in der Ukraine abgegeben hat, während sie die brüderliche Natur des ukrainischen und des russischen Volkes als Teil der „Heiligen Rus“ betonte, die Feindseligkeiten dem bösen „Westen“ anlastete und sogar ihre Gemeinden anwies, in einer Weise zu beten, die die Feindseligkeit noch zusätzlich fördert.

Jesus ging zum Vater

Herr Jesus Christus,
du gingst heim zum Vater,
thronst ihm zur Rechten
über allen Welten;
doch deine Jünger
lässt du nicht als Waisen
hier auf der Erde.

Du schickst als Beistand
deinen Geist der Wahrheit.
Er schenkt uns Einsicht,
gibt uns Licht und Hoffnung.
Er führt die Kirche
sicher durch die Zeiten
hin zur Vollendung.

Er weckt Propheten,
die dem Volk vorangehn
und es voll Umsicht
auf dem Weg geleiten.
Hirten bestellt er,
ist in ihren Worten
nahe den Deinen.

Sie geben Zeugnis,
reden unerschrocken,
stärken die Schwachen,
sammeln die Zerstreuten,
lehren in Vollmacht,
helfen ihren Brüdern,
dich zu bekennen.

Lob sei dem Vater
auf dem höchsten Throne,
Lob sei dem Sohne,
den er uns gesandt hat,
Lob sei dem Geiste,
der von beiden ausgeht,
immer und ewig. Amen

Advent: Jesus ist noch nicht geboren. Aber der Geist ist da.

In der Zeit des Wartens auf das Kind, das in Betlehem in einer Krippe geboren wird können wir nicht davon ausgehen, dass Jesus uns begleitet. Er ist zum Vater gegangen und hat uns den Heiligen Geist gesandt, damit dieser uns begleitet. In jeder Messe rufen wir den Heiligen Geist auf die Gaben herab, damit sie uns Leib und Blut Jesu werden. Sie werden zu Gottesmedien, durch die Gott, speziell der Sohn zu uns kommt und wir werden zu einem Körper des Messias.

Aber jetzt, in dieser Zeit des Wartens auf die Geburt des Messias wäre es unlogisch, wenn er uns begleiten würde. Wir werden aber vom Geist Gottes begleitet und wir begleiten spirituell, mit Hilfe des Heiligen Geistes, die schwangere Maria und ihren Verlobten Josef auf ihren Wegen.

Das ist ihr Weg zu Elisabet, die vom Heiligen Geist erfüllt wird und zu Maria laut rief: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ Elisabet bringt einen Jungen zur Welt, der ebenfalls geisterfüllt ist.
Wir begleiten Maria und ihren Verlobten von Nazaret nach Betlehem, wo sie das kleine Kind in einem Stall zur Welt bringen wird.

Dass wir diese Wege zum Kind in der Futterkrippe gehen können, dafür garantiert der Geist Gottes. Er ist der Heilige Geist, weil er Gott ist. Er ist ansprechbar, herbeirufbar und er ist die Manifestation der Gegenwart Gottes. Als solcher ist er der Verbinder von uns zu den Gestalten der Geschichte und zu den Gestalten in Gott, zu den Engeln zu den Verstorbenen und zu den Heiligen. Damit kann er in der Zeit des Wartens auf die Geburt von Jesus uns erfüllen mit Glück und uns scharf machen in der Sehnsucht nach Gottes umfassendes rettendes, heilendes und erlösendes Kommen. Komm, Heiliger Geist, erfülle unsere Herzen.

Drei Freunde

Drei Freunde treffen sich. Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist. Sie schauen auf die Erde hinunter. Da stößt der Vater den Sohn an: „Was sagst? Da läuft doch einiges schief.“ Der Sohn zum Vater: „Ich halte das nicht aus. Ich geh.“ Darauf der Geist: „Da komm ich mit.“ Der Vater meinte dazu: „Na gut, aber passt aufeinander auf.“

Gott zeigt uns sich in der Geschichte. Am Berg Sinai erscheint Gott dem Moses im brennenden Dornbusch. „Ich bin, der ich das bin.“ Sein Geist spricht in den Propheten, wie Jesaja und zeigt die Treue Gottes und wie mit seiner Hilfe Frieden möglich ist. Dann kommt Gott als Mensch und lebt 36 Jahre als Jude, erfüllt vom Heiligen Geist, in Israel. Nach seinem Tod, seiner Auferstehung und seinem Heimgang zum Vater kommt der Heilige Geist in verschiedenen Gemeinschaften und erschafft die Kirchen. Diese eine Christenheit ist ein Werkzeug des Heiligen Geistes, der Jesus und Gott Vater gegenwärtig macht. Es sind ständige Eingriffe Gottes in die Geschichte ohne die Freiheit der Menschen einzuschränken. Sie wird in der Beziehung zu ihm größer.

Pfingsten: Die Geburtsstunde der Kirche

In guter Atmosphäre können wir wachsen und wunderbar aufblühen. Einer, der uns dabei unterstützt, ist der Heilige Geist. Wir werden in ihm neu geboren. Jesus sagt zu Nikodemus: „Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Und vorher sagt er: „Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Johannes 3)

Diese Geburt von oben, durch den Heiligen Geist passiert immer wieder. Der Geist ist heutzutage wirksam. Wir werden alle neu geboren. Gratis. Da kommt der Geist auf uns herab. Da kommt das Brausen. Da kommen die Feuerzungen. Es ist die Geburtsstunde der versammelten Christinnen und Christen.

Kirche ist ursprünglich Ekklesia, Versammlung. Der Heilige Geist gründet mit Brausen und Feuerzungen die Kirche. Ohne ihn geht gar nichts. Er erinnert uns an Jesu Leben, Leiden und Handeln. Er beschenkt uns nicht nur mit Inspiration, sondern auch mit sich selbst. Wir können mit ihm in Liebe leben und handeln. Wir jubeln und singen zu diesem Geburtstag Halleluja!

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Die gute Nachricht zum Pfingsten: Der Heilige Geist beglückt uns

Der Heilige Geist legt für uns einen Garten an

Wer im Garten arbeitet, weiß: Die Nacktschnecken fressen vieles, was einem lieb ist. Unser Nachbar hat Laufenten, die sehr hilfreich sind, aber gute Betreuung brauchen. Voriges Jahr bekam ich Tigerschnegel geschenkt, die diese Nacktschnecken fressen sollen. Hoffentlich sind sie dieses Jahr noch da.
Ich danke Gott für die Blumen und die Sträucher, aber auch für die Tigerschnegel. Ich glaube, dass der Schöpfer Geist für uns eine Atmosphäre bereitet, die ich mit einem Garten vergleichen kann, in dem wir wachsen und blühen können. In ihm können wir das Gespräch mit Jesus suchen, Gott mit seiner Schöpfung loben, preisen und unseren Mitmenschen beistehen und helfen. In seiner Atmosphäre können wir wachsen und wunderbar aufblühen.

Christi Himmelfahrt: Ist Jesus weg? Kommt der Heilige Geist?

Es ist kein endgültiger Abschied, denn er hat uns versprochen, dass er wiederkommt.
Wenn Jesus zu seinem Vater geht, dann sind wir allein.

Die Kirche wird ohne Jesus arm, wie es Papst Franziskus angedeutet hat: Ich will eine arme Kirche für die Armen.
Arm sind wir, wenn Jesus nicht mehr da ist.

Ich warte darauf, dass Gott kommt. Ich warte darauf, dass Jesus am Ende wiederkommt. Für die Gegenwart hat uns Jesus den Heiligen Geist versprochen. Ich lade ein, ihn zu bitten: Komm, Schöpfer Geist! (Link zum Lied)

Feiertagsevangelium

Die Erde und die Armen schreien zu dir, Gott

Christliches Gebet mit der Schöpfung

Wir preisen dich, Vater, mit allen Geschöpfen,
die aus deiner machtvollen Hand
hervorgegangen sind.

Dein sind sie
und erfüllt von deiner Gegenwart und Zärtlichkeit.
Gelobt seist du.

Sohn Gottes, Jesus,
durch dich wurde alles erschaffen.

In Marias Mutterschoß
nahmst du menschliche Gestalt an;
du wurdest Teil dieser Erde
und sahst diese Welt mit menschlichen Augen.

Jetzt lebst du in jedem Geschöpf
mit deiner Herrlichkeit als Auferstandener.
Gelobt seist du.

Heiliger Geist, mit deinem Licht
wendest du diese Welt der Liebe des Vaters zu
und begleitest die Wehklage der Schöpfung;
du lebst auch in unseren Herzen,
um uns zum Guten anzutreiben.
Gelobt seist du.

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Der Weinstock und der göttliche Lebenssaft

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Jesus spricht von einer innigen Beziehung wenn er sagt: Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Jesus hatte den Heiligen Geist als Begleiter seiner Handlungen. Als er starb, ging er zum Vater und sandte uns den Heiligen Geist, der die Gegenwart Gottes bewirkt und die Erlösung weitertreibt. Das Johannesevangelium bringt das Gleichniswort „Ich bin der wahre Weinstock.“ Ich frage mich, inwiefern man im Weinstock-Handeln Jesu den Heiligen Geist bemerkt und welche Gemeinsamkeiten es mit unserem Handeln gibt.

An Hand des Weinstockvergleiches möchte ich in einem Dreischritt untersuchen, wie Jesus und sein Vater handelt, wie darin der Geist erkennbar wird und was es für das Handeln von uns Menschen bedeutet.

  • Jesus ist der wahre Weinstock. Die Wahrheit ist im Judentum eine Handlung, ist Leben. In der Wahrheit leben heißt in der Treue Gottes leben. Das heißt, mit Gott leben. Jesus ist der treue Weinstock, der stirbt, aber seine Aufgaben seinem Nachfolger, dem Heiligen Geist übergibt. Für unser Handeln im Geiste heißt das, dass wir lernen, mit dem Heiligen Geist zu leben. Er erinnert uns nicht nur an Jesus, sondern macht ihn präsent.
  • Jesus ist der Weinstock, wir sind seine Reben. Jesus lässt die Gnade zu den Jüngerinnen und Jünger fließen. Dieser Gnadenstrom ist das lebendige Wasser des Heiligen Geistes. Dieses Lebenswasser des Gottesgeistes ist auch das Blut, das aus der Seitenwunde des Verstorbenen Jesus am Kreuz fließt. Es fließt auf die ganze Menschheit. Es fließt es vom Kreuz in das Grab Adams, der Repräsentant der Menschheit. Der Gottesgeist macht den Menschen lebendig. Für unser Handeln im Geiste heißt das, dass wir uns durch den Gnadenstrom taufen lassen.
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