Der Feuergeist bringt Kraft und Freude

Die Botschaft des Christentums scheint langweilig zu sein: „Seid nett zu einander.“ „Habt euch gern!“ Wenn dem gefolgt wird, fühlen sich einige ausgenutzt. Sie sind nett zu anderen, aber werden benutzt und belogen. Da ist etwas an der Botschaft nicht richtig. Es gibt hingegen eine andere Botschaft des Christentums. Im Matthäusevangelium wird Johannes der Täufer zitiert, der über Jesus sagt: „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ (Matthäus 3,11). Das klingt schon anders. Die Botschaft an die Menschen: Passt auf, er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen – klingt als ob hier eine große Macht am Werk ist. Da geht es um einen starken Feuergeist, der über die Menschheit kommt. Dieser Geist ist stärker als die Kriege, erfüllt das Universum und macht jede Person strahlend. Dieser Feuergeist ist jetzt schon da, er beginnt schon und erfüllt uns mit unermesslicher Freude.

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Die großen Probleme der katholischen Kirche

Prag, 6.2.2023. Bischof Dr. Georg Bätzing (Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz) und Dr. Irme Stetter-Karp (Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken) sprachen die großen Schwierigkeiten der Katholischen Kirche offen an. Es gibt gemeinsame Erfahrungen, aber noch keine gemeinsamen Antworten – im Urteilen und Handeln.
https://videopress.com/v/2gsJqTNd

Bischof Georg Bätzing: „‚Gott hat uns nicht den Geist der Verzagtheit gegeben, den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit‚ schreibt der Apostel Paulus an seinen Schüler Timotheus (2 Tim 1,7). Tatsächlich, diesen Geist braucht unsere Kirche. Wir wollen hier in Prag von unseren Glaubensgeschwistern lernen, wir wollen auch unsere Erfahrungen in den weltweiten Prozess einbringen.

Wir haben 2019 einen synodalen Prozess begonnen, weil uns eine wissenschaftliche Untersuchung zu Missbrauch in unserer Kirche gezeigt hat, es gibt schwere individuelle Schuld, viel zu viele Kleriker haben ihre Macht missbraucht und Verantwortliche, nicht zuletzt Bischöfe, haben die Untaten vertuscht. Es gibt aber auch systemische Ursachen des Machtmissbrauchs. Wir können sie nicht leugnen. Wir sind entschlossen, Konsequenzen zu ziehen, spirituelle und strukturelle.

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Sterbeforscherin Monika Renz über Benedikt XVI. – kath.ch

Der Mensch stirbt nicht an sich selbst vorbei – auch Joseph Ratzinger nicht

Monika Renz

Wie stirbt ein Papst? Reflektiert Benedikt XVI. beim Sterben sein Versagen im Missbrauchskomplex? Die Sterbeforscherin Monika Renz (61) sagt: «Vielleicht weiß etwas auch in Benedikt XVI., dass er Schuld auf sich trägt.» Sie findet: «Lassen wir es Benedikts Geheimnis sein, wann er sterben wird.»

Quelle: Sterbeforscherin Monika Renz über Benedikt XVI. – kath.ch

In einem Interview mit Raphael Rauch spricht Sterbeforscherin Monika Renz über den Sterbeprozess und konkret über das  Sterben des Expapstes Benedikt XVI. Joseph Aloisius Ratzinger. 
29.12.2022: Der Vatikan teilt mit, die Situation von Benedikt XVI. sei ernst, aber stabil. Italienische Medien berichten, neben dem Atmungssystem seien auch andere Organe, einschließlich des Herzens, betroffen. Liegt Benedikt im Sterben?

Einige Ausschnitte aus dem Interview:
«Je näher Menschen an dieses Geheimnis Tod herankommen, desto mehr scheinen sie von etwas ergriffen zu sein.»
Renz: Ich spreche vom «Davor», dem «Hindurch» und dem «Danach».
«Schwerkraft spielt keine Rolle mehr.»

«Es macht den Anschein, dass Benedikts Macht immer noch zu wichtig war.»
«Gericht ist meist ein positiver Wert und steht für Wahrheit und Würdigung.»

«Dank Palliativmedizin wird immer wieder Schmerzlinderung bis hin zur Schmerzfreiheit erreicht.»
«So spricht Gott. Ich vergesse dich nicht.»

Auch interessant: Alarmstufe Weiss: Wird Benedikt XVI. wie ein Diözesanbischof verabschiedet?
29.12.2022: Der Gesundheitszustand von Benedikt XVI. ist weiter kritisch. Was passieren wird, wenn der 95-Jährige tatsächlich stirbt, ist noch nicht bekannt. Für einen zurückgetretenen Papst gibt es bislang keine Regeln.

Synode wird fortgesetzt

Der Handlungstext „Synodalität nachhaltig stärken“ wurde mit sehr großer Mehrheit am 10.9.2022 angenommen.

Es bedeutet, dass ein Ausschuss gebildet wird, der einen permanente Synodalen Rat vorbereitet.

Quelle 1: https://www.synodalerweg.de/
Quelle 2: https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/SV-IV/SV-IV_Synodalforum-I-Handlungstext.SynodalitaetNachhaltigStaerken-Lesung2.pdf

Provisorisch bereinigter Entwurf, in den die Beschlussempfehlungen der Antragskommissionen zu den Änderungsanträgen zur besseren Übersichtlichkeit integriert sind, die auf der Synodalversammlung beraten werden.
Einführung
„Mit dem „Grundtext“ über „Macht und Gewaltententeilung“, der die „Gemeinsame Teilhabe und Teilnahme am Sendungsauftrag der Kirche“ qualifiziert, halten wir fest:
Synodalität ist ein Grundvollzug der Kirche. Synodalität ist auch ein geistlicher Prozess, der hilft, das Wort Gottes heute zu hören und durch die Unterscheidung der Geister, durch Gebet und durch den Austausch von Argumenten die Evangelisierung zu fördern. Synodalität ist eine Form, in der die Glieder des Gottesvolkes ihre spezifischen Geistesgaben entdecken, einbringen und miteinander verbinden können. Synodalität ist zudem eine Form des transparenten und lösungsorientierten Arbeitens. Gemeinsam auf dem Synodalen Weg zu beraten und zu entscheiden, hat in den letzten Jahren die Gemeinschaft des Glaubens gestärkt. Diese guten Erfahrungen auf dem Synodalen Weg sind die Grundlage dafür, die Synodalität der katholischen Kirche in Deutschland weiter zu stärken. Das Miteinander von Bischöfen und Gläubigen auf der überdiözesanen Ebene soll zur ständigen Praxis werden.

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Argentinischen Ordensgründer aus Klerikerstand entlassen – kath.ch

Der Vatikan hält es für erwiesen, dass der Gründer der Gemeinschaft „Miles Christi“ Erwachsene missbrauchte. Für ihn gilt nun ein Unterrichtsverbot.

Quelle: Argentinischen Ordensgründer aus Klerikerstand entlassen – kath.ch

Papst Franziskus hat den Gründer der katholischen Ordensgemeinschaft «Miles Christi» (Soldat Christi), den Argentinier Roberto Juan Yannuzzi, aus dem Klerikerstand entlassen. Dies teilte das Erzbistum La Plata zu Wochenbeginn mit. Eine monatelange Untersuchung der römischen Glaubenskongregation kam demnach zu dem Schluss, dass Yannuzzi sexuelle Übergriffe gegen Erwachsene begangen habe.

Ihm ist es fortan verboten, jedwede Art von priesterlichem Dienst auszuüben, wie es hiess. Zudem darf er in Zukunft weder die Seminaristen seines Ordens noch andere Schüler in kirchlichen Bildungseinrichtungen unterrichten.

Konservatives Image

Die Gemeinschaft «Miles Christi» war von Yannuzzi 1994 in Argentinien gegründet worden und gilt als ausgesprochen konservativ. Ihr gehören mittlerweile Kleriker, Ordensleute und Laien aus mehreren Ländern an. Ziel ist nach eigenen Angaben eine «Rechristianisierung unserer Kultur».

Quelle: https://www.kath.ch/newsd/argentinischen-ordensgruender-aus-klerikerstand-entlassen/

Bischöfe verpflichten sich für den Amazonas und gegen Gewalt: Der Text des Katakomben-Paktes

Bischof Kräutler unterschreibt den Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus

Rund 50 Bischöfe haben in der Domitillakatakombe in Rom eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie sich zu einem verstärkten Einsatz für eine ganzheitlichen Ökologie, gegen jede Form der Gewalt sowie für Menschenrechte und die Anerkennung neuer kirchlicher Dienste verpflichten. Der „Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus“ steht in der Tradition des „Katakombenpakts für eine dienende und arme Kirche“, den 40 Konzilsväter zum Ende des II. Vatikanischen Konzils im November 1965 am selben Ort unterzeichnet haben. Mit den Kardinälen Claudio Hummes und Pedro Ricardo Barreto Jimeno waren zwei der führenden Kirchenmänner der aktuellen Amazonassynode anwesend. Hummes ist Generalrelator der Synode, Barreto ist einer der Vize-Präsidenten. Sie hatten Papst Franziskus vorab über die Zeremonie und den Text informiert.

Text des Katakombenpaktes auf Deutsch in PDF

Der Text: Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus:

Für eine Kirche mit einem amazonischem Gesicht, arm und dienend, prophetisch und samaritanisch

Wir, Teilnehmende der Synagoge für Amazonien, teilen die Freude, inmitten zahlreicher indigener Völker, Quilombolas[1], Flussuferbewohner, Migranten, und Gemeinden am Rande der Städte dieses riesigen Territoriums des Planeten zu leben. Mit ihnen haben wir die Kraft der Evangeliums zu erleben, die unter den Kleinen wirkt. Die Begegnung mit diesen Völkern fordert uns heraus und lässt uns zu einem einfacheren Leben der Teilens und der Dankbarkeit ein. Geprägt vom Hören auf die Schreie und Tränen, begrüßen wir von Herzen die Worte von Papst Franziskus:

„Viele Brüder und Schwestern im Amazonasgebiet tragen schwere Kreuze und warten auf den befreienden Trost des Evangeliums, das liebevolle Streicheln der Kirche. Für sie und mit ihnen gehen wir gemeinsam voran.“[2]

Wir erinnern uns mit Dankbarkeit an diejenigen Bischöfe, die in den Katakomben der Heiligen Domitilla am Ende des II. Vatikanischen Konzils den Pakt für eine dienende und arme Kirche[3] unterzeichnet haben. Wir erinnern uns auch mit Verehrung an alle Märtyrer, die Mitglieder der Kirchlichen Basisgemeinden, der volksnahen Pastoralorganisationen und Bewegungen waren; an indigene Führungskräfte, Missionarinnen und Missionare, Laiinnen und Laien, Priester und Bischöfe, die ihr Blut aufgrund der Option für die Armen vergossen haben, um das Leben zu verteidigen, und für den Schutz unseres gemeinsamen Hauses zu kämpfen.[4] In Dankbarkeit für deren Heroismus verbünden wir uns in unserer Entscheidung, ihren Einsatz mit Entschlossenheit und Mut fortzusetzen. Es ist ein Gefühl der Dringlichkeit angesichts der Aggressionen, die heute das Amazonasgebiet zerstören, Bedroht durch die Gewalt eines ausbeuterischen und konsumorientierten Wirtschaftssystem.

            Vor der Heiligen Dreifaltigkeit, unseren Ortskirchen, den Kirchen Lateinamerikas und der Karibik und vor den Kirchen, die sich mit uns in Afrika, Asien Ozeanien, Europa und Nordamerika solidarisch erklären, zu Füßen der Apostel Petrus und Paulus und der Vielzahl der Märtyrer Roms, Lateinamerikas und vor allem unseres Amazonasgebietes, in tiefer Kommunion mit dem Nachfolger Petri, rufen wir zum Heiligen Geist und verpflichten uns persönlich und gemeinschaftlich zu Folgendem:

  1. Angesichts der extremen Bedrohung durch die glöbale Erwärmung und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verpflichten wir uns, in unseren Territorien und Ländern und mit unserem Lebensstil, den Amazonas-Regenwald aufrechtzuerhalten. Aus ihm kommen die Gaben des Wasserreichtums für den Großteil Südamerikas, der Beitrag zum Kohlenstoffkreislauf und zur Regulierung des Weltklimas, eine unüberschaubare Biodiversität und eine reiche soziale Vielfalt für die Menschheit und er ganzen Erde.
  2. Wir erkennen, dass wir nicht Besitzer und Herren der Mutter Erde sind, sondern ihre Söhne und Töchter, die aus dem Staub der Erde gebildet wurden (Gen 2,7-8)[5], Gäste und Pilger (1Petr 1,17b; 1Petr 2,11)[6], die berufen sind, ihre eifrigen Sorgetragenden zu sein (Gen1,26)[7]. Aus diesem Grunde verpflichten wir uns zu einer ganzheitlichen Ökologie, in der alles miteinander verbunden ist, das menschliche Geschlecht und die ganze Schöpfung, denn alle Wesen sind Töchter und Söhne der Erde und der Geist Gottes schwebt über ihnen (Gen 1,2).
  3. Wir suchen darum den Bund Gottes mit der ganzen Schöpfung jeden Tag zu empfangen und zu erneuern: Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind.“ (Gen 9,9-10; Gen 9,12-17[8])
  4. In unseren Kirchen erneuern wir die vorrangige Option für die Armen, besonders für die Urvölker, und gemeinsam mit ihnen sichern wir ihnen das Recht, Protagonisten in der Gesellschaft und in der Kirche zu sein; wir helfen ihnen, ihre Territorien, Kulturen, Sprachen, ihr Geschichtsgut, ihre Identitäten und Spiritualitäten zu bewahren. Im wachsenden Bewusstsein, dass diese lokal und global respektiert werden müssen, heißen wir sie deswegen mit all uns zur Verfügung stehenden Mitteln, als Gleichberechtigte im globalen Kontext anderer Völker und Kulturen willkommen.
  5. Infolgedessen lehnen wir in unseren Pfarreien, Diözesen und Gruppen alle Arten jeglicher kolonialistischer Mentalität und Haltung ab. Wir heißen die kulturelle, ethnische und sprachliche Vielfalt im respektvollen Dialog mit allen spirituellen Traditionen willkommen und schätzen sie wert.
  6. Wir klagen alle Formen von Gewalt und Aggression gegen die Autonomie und Rechte der Ureinwohner, ihre Identität, ihrer Territorien und ihrer Lebensformen an.
  7. Wir verkünden die immer neu befreiende Botschaft des Evangeliums von Jesus Christus, im Willkommen-Heißen des Gegenübers und des Anderen, wie es Petrus im Hause des Kornelius geschah: Da sagte er zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Nichtjuden zu verkehren oder sein Haus zu betreten; mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.“ (Apg 10,28)
  8. Mit anderen christlichen Gemeinschaften sind wir in der inkulturierten und befreienden Verkündigung des Evangeliums ökumenisch unterwegs und setzen uns mit ihnen und mit anderen Religionen und Personen guten Willens, in Solidarität mit den Urvölkern, mit den Armen und Kleingemachten für die Verteidigung ihrer Rechte und bei der Bewahrung des Gemeinsamen Hauses ein.
  9. In unseren Ortskirchen etablieren wir einen synodalen Lebensstil, wo Vertreterinnen und Vertreter der Urbevölkerung, Missionarinnen und Missionare, Laiinnen und Laien aufgrund ihrer Taufe und in Gemeinschaft mit ihren Pastoren in Diözesanversammlungen, Pastoralräten und Pfarreien und schließlich in allen, was ihnen in der Leitung der Gemeinden obliegt, eine Stimme haben.
  10. Wir fordern die dringende Anerkennung der bereits in den Gemeinden bestehenden kirchlichen Dienste, die von Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten, indigenen Katechtinnen und Katecheten, Lektorinnen und Lektoren und Dienerinnen und Dienern von Wortgottesdiensten ausgeübt werden, wobei insbesondere ihre Fürsorge für die Schwächsten und Ausgeschlossensten wertzuschätzen sind.
  11. In den uns anvertrauten Gemeinden wollen wir den Übergang von einer Besuchspastoral zu einer Anwesenheitspastoral wirksam machen, um das recht auf das Wort Gottes und die Eucharistie in allen Gemeinden sicherzustellen.
  12. Wir erkennen die Dienste und die bestehende Diakonie der großen Zahl von Frauen an, die heute im Amazonasgebiet Gemeinden leiten und suchen sie, durch ein angemessenes Amt als weibliche Gemeindeleiterinnen zu stärken.
  13. Wir suchen neue Wege des Handelns in den Städten, in denen wir wirken, mit dem Protagonismus von Laien und Jugendlichen, insbesondere im Blick auf ihre Randgebiete und auf die Migranten, auf Arbeiterinnen und Arbeiter, auf Arbeitslose, Studierende, Erzieher und Forscher und auf die Welt der Kultur und Kommunikation[9].
  14. Vor der Lawine des Konsums führen wir einen Lebensstil, der freudig nüchtern, einfach und solidarisch mit denen ist, die wenig oder gar nichts haben; wir reduzieren die Abfallproduktion und die Verwendung von Kunststoffen; wir fördern die Produktion und Vermarktung agroökologischen Produkten und wenn immer möglich nutzen wir öffentliche Verkehrsmittel.
  15. Wir stellen uns an die Seite derjenigen, die verfolgt werden aufgrund ihres prophetischen Handelns im Rahmen von Anklagen und Widergutmachung von Ungerechtigkeiten, ihres Einsatz zur Verteidigung von Land und der Rechte der Kleinen, ihre Aufnahme von und Unterstützung gegenüber Migranten und Flüchtlingen. Wir pflegen wahre Freundschaften mit den Armgemachten, wir besuchen die einfachsten Menschen und die Kranken, üben Amt und Dienst des Zuhörens, des Trostes und der Unterstützung aus, die Ermutigung und Erneuerung der Hoffnung bringen.

Im Bewusstsein unserer Zerbrechlichkeit, unserer Armut und Kleinheit angesichts solch großer und ernster Herausforderungen vertrauen wir und dem Gebet der Kirche an. Mögen vor allem unsere Kirchlichen Gemeinden uns mit ihrer Fürsprache, ihrer Zuneigung zum Herrn und, wenn nötig, mit der Liebe geschwisterlicher Berichtigung helfen.

       Wir begrüßen mit ganzem Herzen die Einladung von Kardinal Hummes, uns in diesen Tagen der Synode und bei der Rückkehr in unsere Kirchen vom Heiligen Geist leiten zu lassen:

       „Lasst euch vom Mantel der Mutter Gottes und Königin des Amazonasgebietes umhüllen. Lasst nicht zu, dass die Selbstbezüglichkeit und überwindet, sondern die Barmherzigkeit angesichts des Schreis der Armen und der Erde. Viel Gebet, Meditation und die Gabe der Unterscheidung werden ebenso notwendig sein wie eine konkrete Praxis der kirchlichen Verbundenheit und es synodalen Geistes. Diese Synode ist wie ein Tisch, den Gott für seine Armen bereitet hat und der uns bittet, diejenigen zu sein, die am Tisch dienen[10].
Wir feiern diese Eucharistie des Paktes als einen Akt der kosmischen Liebe: „Ja, kosmisch! Denn auch dann, wenn man die Eucharistie auf dem kleinen Altar einer Dorfkirche feiert, feiert man sie immer in einem gewissen Sinn auf dem Altar der Welt. Die Eucharistie vereint Himmel und Erde, umfasst und durchdringt die gesamte Schöpfung. Die Welt, die aus den Händen Gottes hervorging, kehrt zu ihm zurück in seliger und vollkommener Anbetung: Im eucharistischen Brot „ist die Schöpfung auf die Vergöttlichung, auf die heilige Hochzeit, auf die Vereinigung mit dem Schöpfer  elbst ausgerichtet“. Darum ist die Eucharistie auch eine Quelle des Lichts und der Motivation für unsere Sorgen um die Umwelt und richtet uns darauf aus, Hüter der gesamten Schöpfung zu sein.“[11]


[1] Nachfahren geflohener Sklavinnen und Sklaven

[2] Predigt von Papst Franziskus zur Eröffnung der Bischofssynode, Rom, 06.10.2019

[3] ARNTZ, Norbert. Der Katakombenpakt: Für eine dienende und armen Kirche Kevelaer: 2015. Der Pakt wurde von 42 Zelebranten unterzeichnet, dem sich später noch ca. 500 weitere Bischöfe anschlossen.

[4] Dokument von Aparecida (DAp): DAp 98, 140, 275, 383, 396

[5] Gen 2,7-8: „Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im Osten, einen Garten und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.“

[6] 1Petr 1,17b: „…dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht!“

[7] Gen 1,26-27: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.

[8] Gen 9,12-17: „Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt. Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde. 17 Und Gott sprach zu Noach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde aufgerichtet habe.“

[9] Vgl. Dokument von Santo Domingo (DSD 302.1.3

[10] HUMMES, Card, Cláudio, 1s. CongregaçãoGeral do Sínodo amazônica, relaçãointrodutória do Relator Geral, Roma, 07-10-2019 (BO 792).

[11] Laudato Si, 236 (PDF-Dokument: https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2015/2015-06-18-Enzyklika-Laudato-si-DE.pdf

Der Katakombenpakt beim 2. Vatikanum (1962-1965) zur armen Kirche – ZDFmediathek

„Wir verzichten auf Titel, Luxus und leben mit den Armen!“ So schwören rund 40 katholische Bischöfe 1965 im Katakombenpakt. Heute fordert Papst Franziskus diesen Stil für alle. Eine Revolution? Die Dokumentation deckt zum einen auf, was damals kurz vor Ende des II. Vatikanischen Konzils geschehen und bis heute kaum bekannt ist. Sie zeigt zugleich die Konsequenzen für heute auf. Sie zeigt die Machtkämpfe, die damals wie heute in der Kirche stattfinden.Die Unterzeichner des Pakts waren Teilnehmer des II. Vatikanischen Konzils, in dem die katholische Kirche den Anschluss an die Moderne suchte. Papst Franziskus will heute die Reformen von damals umsetzen und stößt auf Widerstand. Der Film analysiert Geschichte und Gegenwart der „Kirche der Armen“, wie Papst Franziskus sie möchte.

Quelle: Der Katakombenpakt – ZDFmediathek

50 Bischöfe unterschreiben einen neuen Katakombenpakt | Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Rund 50 Bischöfe haben am Morgen in der Domitillakatakombe in Rom eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie sich zu einem verstärkten Einsatz für eine ganzheitlichen Ökologie, gegen jede Form der Gewalt sowie für Menschenrechte und die Anerkennung neuer kirchlicher Dienste verpflichten. Der „Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus“ steht in der Tradition des „Katakombenpakts für eine dienende und arme Kirche“, den 40 Konzilsväter zum Ende des II. Vatikanischen Konzils im November 1965 am selben Ort unterzeichnet haben. Mit den Kardinälen Claudio Hummes und Pedro Ricardo Barreto Jimeno waren zwei der führenden Kirchenmänner der aktuellen Amazonassynode anwesend. Hummes ist Generalrelator der Synode, Barreto ist einer der Vize-Präsidenten. Sie hatten Papst Franziskus vorab über die Zeremonie und den Text informiert.

Quelle: Ein neuer Katakombenpakt | Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Historischer Moment! Mehrer Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer der  Amazonassynode unterzeichnen einen neuen Katakombenpakt in der Domitilla-Katakombe in Rom. Sie stehen in der Tradition des Katakombenpakts zum Ende des II. Vatikanums für eine arme und dienende Kirche.

Kardinäle Hummes und Barreto, Bischof Kräutler und andere unterzeichnen den „Katakombenpakt für das Geneinsame Haus“.

Quelle: Twitter von Jürgen Erbacher @JuergenErbacher

The Catholic Church at a Crossroads | The Nation

In their new books, Ross Douthat and James Chappell present two radically different versions of Catholicism’s past and future.

The constellation of right-wing Catholics and populists that has emerged in opposition to Francis is reminiscent of the interwar period, when nationalist Catholics allied with authoritarians and even fascists in the hope that they would deliver what these Catholics wanted in matters of family and schooling. But as Chappel’s excellent book shows, not all Catholics followed this course.

Quelle: The Catholic Church at a Crossroads | The Nation