Was ist der synodale Weg? Wir erklären Entstehung, Inhalt, Zeitplan und den Unterschied zur Synode.
Der Ausblick beim Synodalen Weg
Quelle: Ausblick:
Der auf zwei Jahre angelegte Synodale Weg beginnt am ersten Advent (1. Dezember) 2019. In diesem Zeitraum wird die Synodalversammlung mit ca. 230 Mitgliedern zu vier großen Plenarsitzungen im St. Bartholomäus-Dom in Frankfurt am Main zusammenkommen. Die Termine: 30. Januar bis 1. Februar 2020, 3. bis 5. September 2020, 4. bis 6. Februar 2021 und 30. September bis 2. Oktober 2021. Für die thematische Erarbeitung der Vorlagen für die Synodalversammlungen sind die vier Synodalforen zuständig. Sie bestehen aus Mitgliedern der Synodalversammlung sowie weiteren Expertinnen und Experten.
Der Synodale Weg wird durch Veranstaltungen auf diözesaner Ebene begleitet, die die Perspektive der Evangelisierung zur Geltung bringen, um die Verortung des Synodalen Weges zu verdeutlichen. Diese bieten den Gläubigen eine Möglichkeit, den Synodalen Weg verantwortet mitzugestalten.
Synodaler Weg: So erlebten Beobachter die Synodalversammlung – Vatican News
Quelle: Synodaler Weg: So erlebten Beobachter die Synodalversammlung – Vatican News
Jerome Vignon, der für den französische Laien-Dachverband „Promesse d’Eglise“ die Synodalversammlung beobachtete, sagte, die Fragen nach der Macht in der Kirche, nach dem Zölibat und der Rolle der Frauen bewegten auch viele Katholiken in Frankreich. Es gehe hier wie dort darum, „einen Weg zu finden, wie die Kirche auch in Zukunft ihre Stimme in der Gesellschaft hörbar machen kann“.
Synodaler Weg für Beobachter aus Österreich „sehr beeindruckend“
Präsident des Katholischen Laienrates Österreichs, Wolfgang Rank, auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz und des ZdK bei Synodalversammlung in Frankfurt dabei – Debatte hatte „große Breite und Tiefe“, „hohes Niveau“ und ist auch für Österreich und Weltkirche relevant
Quelle: Synodaler Weg für Beobachter aus Österreich „sehr beeindruckend“
„Sehr spannend und sehr beeindruckend“ hat ein hochrangiger Vertreter des Laienapostolates in Österreich die erste Etappe des „Synodalen Weges“ der katholischen Kirche in Deutschland erlebt: Wolfgang Rank, der Präsident des Katholischen Laienrates (KLRÖ) nahm auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) als Beobachter an der Synodalversammlung von 30. Jänner bis 1. Februar in Frankfurt teil, die nach dem kirchlichen Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen sollte. Dabei wurden nicht nur bekannte „heiße Eisen“ wie Zölibat, Sexualmoral oder die Stellung der Frau angesprochen, sondern auch grundsätzliche Fragen rund um Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, so Rank am Montag im Interview mit „Kathpress“.
Ihn hätten rund um die Versammlung von 230 Vertretern des deutschen Episkopates, verschiedener Laienorganisationen und Ordensgemeinschaften etliche E-Mails erreicht, die einerseits Skepsis im Sinne von „da wird viel geredet, aber wenig umgesetzt werden“ ausdrückten. Andererseits gab es auch Hoffnung, dass sich durch den in Deutschland angestoßenen Reformprozess auch auf weltkirchlicher Ebene etwas verändern könnte – eine Einschätzung, die auch Rank teilt, wie er sagte.
Geboren unter Qualen
Der Synodale Weg ist keine Diskussionsübung, sondern ein gefährlicher Pfad. Die Debatte kann Kräfte freisetzen, die der Kirche bisher fremd waren. Mehr Freimut statt Autorität muss die Maßgabe sein.
Quelle: Geboren unter Qualen
Die erste Versammlung des „Synodalen Weges“ in Frankfurt hat aber gezeigt, welche Chance in diesem aus Ratlosigkeit entstandenen und unter Qual geborenen Prozess steckt. Da erklärt der Regensburger Bischof Voderholzer, dass er sich unwohl fühle als Teil der konservativen Minderheit – und dann steht Mara Klein aus Magdeburg da und sagt, den Tränen nah, wie es ihr hier geht: jung, nicht männlich, nicht heterosexuell; dass alle sich unwohl fühlen müssten, die sexuelle Gewalt in der Kirche gebe allen Anlass dazu.
Kardinal Marx: Synodaler Weg „guten Schritt vorangekommen“
Freie Rede in der Katholischen Kirche
Ungewohnt offen formuliert die Synodalversammlung der katholischen Kirche den Wunsch nach Reformen – vom Zölibat bis zur Rolle der Frauen, von der Sexuallehre bis zum Missbrauchsskandal in der Kirche.
Quelle: Freie Rede
Janosch Roggel aus dem Erzbistum Paderborn tritt ans Mikrofon, einer der jüngeren Menschen im Raum, drückt auf seinem Tablet herum, doch das Ding will nicht wie er, es gibt ein paar Lacher, endlich geht es los.
„Der Missbrauch durch einen Priester war für mich das Schlimmste“, sagt Janosch Roggel. „Ich bin transsexuell. Meine ganze Existenz erscheint der Kirche als sündhaft. Jeder von uns ist erpressbar. Ich war erwachsen und doch unfrei. Man kann nicht verlangen, dass Opfer sich dieser Veranstaltung stellen. Aber wir sind im Raum und hören zu.“ Totenstill ist es. Dann applaudieren die ersten, bald alle, stehend. Der nächste Redner zum Thema Sexualmoral der katholischen Kirche ist Dominikus Schwaderlapp, Weihbischof in Köln; er plädiert dafür, die Lehre der Kirche zu „schätzen, bewahren und vertiefen“.
Selten ist auf einem offiziellen Forum der katholischen Kirche in Deutschland so offen geredet worden wie auf dieser Versammlung in Frankfurt
Der Synodale Weg ist eine Zerreißprobe
Kommentar: Konservativer Klerus bremst, Gläubige geben Gas
Katholische Kirche
Deutschlands Katholiken wollen nicht mehr warten. Sie verlangen Reformen. Und Gläubige weltweit hoffen, dass im Land Luthers der Durchbruch gelingt. Der Synodale Weg ist eine Zerreißprobe, meint Christoph Strack.
Schafft die katholische Kirche den Weg aus dem 19. Jahrhundert in die Moderne? Gut zehn Jahre nach Beginn der Aufdeckung des sexuellen Missbrauchs hat sich die katholische Kirche in Deutschland auf den sogenannten Synodalen Weg gemacht. Eine Versammlung der Gläubigen, Männer und Frauen, Priester und Laien, die es in dieser Form noch nicht gab.
Beim Auftakt ging es um Macht und Machtmissbrauch, das Priesterbild der Zukunft, die Rolle der Frau, um Kirche, Liebe und Sexualität, aber zu wenig um die Perspektive der Opfer von Missbrauch, der Opfer des Systems Kirche. Diese Themen werden den Synodalen Weg bestimmen. Und klar ist: Damit steht auch die Frage nach einer Lockerung der Zölibatspflicht für Deutschland und einer Aufwertung von Frauen in der Kirche zur Debatte.
Mehr: https://p.dw.com/p/3X8eD
Quelle: DW Deutsche Welle, DW-Redakteur Christoph Strack
The myth of the self-regulating institution of ‚pope emeritus‘
It is not an accident that one of the most important social theorists, Max Weber, decided to study the dynamics of political and bureaucratic power after spending some time in post-Vatican I Rome. The papacy is about the history of the growth of a papal apparatus more than a speculative theology of the papal ministry. There is no possible understanding of the evolution of the Petrine ministry, of the office of the bishop of Rome as pope of the Roman Catholic Church, without understanding the constellation of offices, ministries, prelatures, and ecclesiastical or secular appendixes revolving around the successor of Peter.
Now, one of the most important recent additions in the constellation of offices that orbit the papal office is the so-called „pope emeritus,“ a title that Benedict XVI created for himself after his decision to resign. He made the decision some time in 2012 and announced it to the world — in a speech delivered in Latin — on Feb. 11, 2013.
The „emeritus“ as an institution was created on the fly in those hectic weeks right before the conclave that elected Benedict’s successor, Pope Francis. It was created without the usually and frustratingly slow, partly visible and partly invisible process of making structural changes in the Vatican. The new institution was largely improvised, with no recent tradition to count on, and entirely left to the „pope emeritus“ to regulate himself.
The issue is the freedom of the bishop of Rome in his ministry, a ministry of unity of the church, free from undue interference external or internal.
The conclave that elected Francis was extraordinary also because usually the election of the new „father“ follows a few days after the burial of the predecessor: something like the demise of the father that creates the necessary space for a new one. This could not happen in 2013.
More: https://www.ncronline.org/news/opinion/myth-self-regulating-institution-pope-emeritus
[Massimo Faggioli is a professor in the Department of Theology and Religious Studies at Villanova University.]
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