Christen werden getauft in seinem Namen, sie bekennen sich in fast jedem kirchlichen Gottesdienst zu ihm, und doch weiß kaum jemand mit ihm etwas anzufangen: dem Heiligen Geist.
In Liturgie und christlichen Formeln wirkt er oft wie ein Anhängsel. Und das Fest, das allein der Ausgießung des Heiligen Geistes gewidmet ist, ist für die meisten doch nur ein Grund, an einem Montag ausschlafen zu können.
Wer also ist der Heilige Geist? Ist er Gott? Eine Person? Und was hat es nochmal mit der Dreieinigkeit auf sich? Thorsten Dietz gibt in diesem Vortrag einen Überblick über das Thema und blickt dabei weit zurück in die Anfänge des Christentums, als im 4. Jahrhundert die Christen nicht mehr in Todesangst ihren Glauben lebten, sondern endlich vom römischen Kaiser anerkannt wurden.
Der verlangte aber im Gegenzug, dass sie sich mal einig werden über das, was sie da glauben. Darum erzählt Dietz hier vor allem von Basilius von Caesarea (Basilius der Große) und geht dabei den Weg ab, den die ersten Christen im Ringen um ein gemeinsames Bekenntnis zum Glauben zurückgelegt haben.
Links:
Worthaus
Worthaus in Youtube
Basilius in Wikibedia
Basilius im ökumenischen Heiligenlexikon
Worthaus 10 – Tübingen: 4. Juni 2022 von Prof. Dr. Thorsten Dietz
Klima schützen: Breitenfeld dämmt – eine Pfarre packt an
In der Pfarre Breitenfeld in Wien packen Ehrenamtliche aller Generationen gemeinsam mit an, denn auch Pfarren haben mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen und müssen sich überlegen, mit welchen Maßnahmen sie Ressourcen sparen können.
In der Pfarre Breitenfeld packen Ehrenamtliche aller Generationen gemeinsam an, um ihre Pfarre zu dämmen. Konkret wurden die oberste Geschoßdecke des Pfarrhauses (310m²), die Decke des Jungscharzimmers (16m²) sowie die Gewölbe von Sakristei und Marienkapelle (jeweils 55m²) gedämmt. Damit können rund ein Drittel der Heizkosten gespart werden.
Mehr als 300 Stunden ehrenamtlich geleistet
Damit die Dämmung möglich war, wurden bereits Vorarbeiten geleistet: Für die Entrümpelung der zu dämmenden Stellen, das Einlagern des Materials sowie die Isolierung von 100 Laufmetern Zentralheizungsrohren, wurden 140 Stunden ehrenamtlich gearbeitet.
Em. Benedikt XVI wird begraben
Für Joseph Aloisius Ratzinger, dem emeritierten Papst Benedikt XVI, bitte ich Gott: Sei mit ihm barmherzig!
Einige verehrten ihn. Er war, wie wir alle, ein Sünder.
Durch seine Habilitation zu Bonaventura, als Konzilstheologe (zu Dei Verbum), und durch sein Buch Einführung in das Christentum hat er sich Verdienste erworben.
Er war aber als Erzbischof von München an der Vertuschung von sexuellem Missbrauch beteiligt. Dafür hat er sich erst, als es nicht mehr ging, sehr oberflächlich entschuldigt.
Als Leiter der Glaubenskongregation hat er sich gegen sexuellen Missbrauch nur dann eingesetzt, als alles schon öffentlich war. Viele Briefe, die ihn von Diözesanbischöfen aus den USA erreichten, hat er nachweislich gelesen, aber nichts unternommen.
Die Usurpation des Willens Gottes, nämlich zu wissen, was der Wille Gottes ist und sich gottähnlich zu gebärden, ist die große Sünde des Klerikalismus. Ich sehe nicht, dass er sich davon distanziert hat, hoffe es aber für ihn. Die Wirkung war jedenfalls anders.
Ihn nach dem Rücktritt als Papst anzusehen war typische Überhöhung. Er ist zurückgetreten und war kein Bischof von Rom mehr. Er hatte noch immer seine weiße Soutane an, womit er zeigte, dass er etwas usurpierte, was er nicht ist. Er wird als Joseph Aloisius Ratzinger vor den barmherzigen Richter treten. Ich bezweifle, ob es sinnvoll ist, ihn selig und dann heilig zu sprechen.
Joseph Ratzinger ist wie alle Menschen auf die Gnade Gottes angewiesen.
Das Erbe Benedikts
Die Kommentare zu Benedikts Tod kreisen um wenige, ja zu wenige Punkte. Schnell landen die Diskussionen bei Missbrauch und Rücktritt. Wichtige Themen, die aber nicht das einfangen, was bleiben wird.
Von Paul M. Zulehner
Quelle: Das Erbe Benedikts
„Obgleich der Rücktritt viel Sprengkraft enthält. Manche Kommentare beobachten eine Vermenschlichung, ja Entgöttlichung des Papstamtes. Möglicherweise ist der Rücktritt aber auch ein erster Schritt zu einer weiteren Modernisierung in mehreren Stufen:
Die erste Stufe: Der Papst selbst begrenzt seine Amtszeit. Sie muss nicht mehr mit seiner Lebenszeit identisch sein.
Denkbar ist ein weiterer Schritt: Das Amt wird von Haus aus kirchenrechtlich begrenzt: etwa auf drei plus drei Jahre wie bei vielen Ordensober:innen.
Eine dritte Stufe: Das Wahlverfahren wird synodalisiert. Es wählen nicht mehr die Kardinäle. Vielmehr werden aus der Weltkirche (etwa den kontinentalen Kirchen) vor Ort gewählte Vertreterinnen und Vertreter entsandt, die den Papst wählen. Nach Ablauf einer halben Amtszeit gibt der Papst eine Zwischenbilanz und wird im Amt bestätigt – oder auch abgewählt.Gotteskrise
Das für die künftige Entwicklung aber entscheidende Thema werden die Gotteskrise gerade in den modernen Kulturen (Nordamerika, Europa) sowie der Umgang mit dieser sein. In dieser Kernfrage gibt es einige Gemeinsamkeiten wie beträchtliche Unterschiede.“
Weiterlesen: Das Erbe Benedikts
Expapst Benedikt XVI. ist sehr krank.
Für Joseph Aloisius Ratzinger bitte ich Gott: Sei mit ihm barmherzig!
Einige verehren ihn. Er ist, wie wir alle, ein Sünder.
Durch seine Habilitation zu Bonaventura, als Konzilstheologe (zu Dei Verbum), und durch sein Buch Einführung in das Christentum hat er sich Verdienste erworben.
Er war aber als Erzbischof von München an der Vertuschung von Missbrauch beteiligt. Dafür hat er sich erst, als es nicht mehr ging, sehr oberflächlich entschuldigt.
Als Leiter der Glaubenskongregation hat er sich gegen sexuellen Missbrauch nur dann eingesetzt, als alles schon öffentlich war. Viele Briefe, die ihn von Diözesanbischöfen aus den USA erreichten, hat er nachweislich gelesen, aber nichts unternommen.
Die Usurpation des Willens Gottes, nämlich zu wissen, was der Wille Gottes ist und sich gottähnlich zu gebärden, ist die große Sünde des Klerikalismus. Ich sehe nicht, dass er sich davon distanziert hat, hoffe es aber für ihn. Die Wirkung war jedenfalls anders.
Ihn jetzt als Papst anzusehen ist typische Überhöhung. Er ist zurückgetreten und kein Bischof von Rom mehr. Er hat noch immer seine weiße Soutane an, womit er zeigt, dass er etwas usurpiert, was er nicht ist. Er wird als Joseph Aloisius Ratzinger vor den barmherzigen Richter treten.
Joseph ist wie alle Menschen auf die Gnade Gottes angewiesen.
Sterbeforscherin Monika Renz über Benedikt XVI. – kath.ch
Der Mensch stirbt nicht an sich selbst vorbei – auch Joseph Ratzinger nicht
Wie stirbt ein Papst? Reflektiert Benedikt XVI. beim Sterben sein Versagen im Missbrauchskomplex? Die Sterbeforscherin Monika Renz (61) sagt: «Vielleicht weiß etwas auch in Benedikt XVI., dass er Schuld auf sich trägt.» Sie findet: «Lassen wir es Benedikts Geheimnis sein, wann er sterben wird.»
Quelle: Sterbeforscherin Monika Renz über Benedikt XVI. – kath.ch
In einem Interview mit Raphael Rauch spricht Sterbeforscherin Monika Renz über den Sterbeprozess und konkret über das Sterben des Expapstes Benedikt XVI. Joseph Aloisius Ratzinger.
29.12.2022: Der Vatikan teilt mit, die Situation von Benedikt XVI. sei ernst, aber stabil. Italienische Medien berichten, neben dem Atmungssystem seien auch andere Organe, einschließlich des Herzens, betroffen. Liegt Benedikt im Sterben?
Einige Ausschnitte aus dem Interview:
«Je näher Menschen an dieses Geheimnis Tod herankommen, desto mehr scheinen sie von etwas ergriffen zu sein.»
Renz: Ich spreche vom «Davor», dem «Hindurch» und dem «Danach».
«Schwerkraft spielt keine Rolle mehr.»
«Es macht den Anschein, dass Benedikts Macht immer noch zu wichtig war.»
«Gericht ist meist ein positiver Wert und steht für Wahrheit und Würdigung.»
«Dank Palliativmedizin wird immer wieder Schmerzlinderung bis hin zur Schmerzfreiheit erreicht.»
«So spricht Gott. Ich vergesse dich nicht.»
Auch interessant: Alarmstufe Weiss: Wird Benedikt XVI. wie ein Diözesanbischof verabschiedet?
29.12.2022: Der Gesundheitszustand von Benedikt XVI. ist weiter kritisch. Was passieren wird, wenn der 95-Jährige tatsächlich stirbt, ist noch nicht bekannt. Für einen zurückgetretenen Papst gibt es bislang keine Regeln.
Das Sprachengebet ist der Frühling der Sprache
Das Sprachengebet oder Glossolalie ist eine der neun Geistesgaben bei Paulus. In dieser Gebetsform reden Christinnen und Christen zu Gott. Es ist eine Art, sich mit Gott zu verbinden. Es zeigt, dass es Seiten an Gott gibt, die wir nicht verstehen. Siegfried Zimmer: „Man redet Geheimnisse mit Gott. Ohne dass sie von der Ratio kontrolliert werden können. Rudolf Bohren hat in seiner berühmten Predigtlehre gesagt: Die Glossolalie ist der Frühling der Sprache.“
1 Kor 12,4b-11 EU:
Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. 5 Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. 7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.
8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, 9 einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem anderen – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, 10 einem anderen Kräfte, Machttaten zu wirken, einem anderen prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von Sprachengebet, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen.
11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.
Prof. Dr. Siegfried Zimmer gibt in Worthaus einen guten und spannenden Überblick: Die Geistesgaben bei Paulus – aus charismatischer & historisch-kritischer Sicht.
Franziskus über Franziskus
Papst Franziskus schreibt in seinem aufrüttelnden Brief „Laudato Si'“ über den heiligen Franz von Assisi und dessen Sorge um die Natur und um die Armen:
Ich möchte diese Enzyklika nicht weiterentwickeln, ohne auf ein schönes Vorbild einzugehen, das uns anspornen kann. Ich nahm seinen Namen an als eine Art Leitbild und als eine Inspiration im Moment meiner Wahl zum Bischof von Rom. Ich glaube, dass Franziskus das Beispiel schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für eine froh und authentisch gelebte ganzheitliche Ökologie ist.
Er ist der heilige Patron all derer, die im Bereich der Ökologie forschen und arbeiten, und wird auch von vielen Nichtchristen geliebt. Er zeigte eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber der Schöpfung Gottes und gegenüber den Ärmsten und den Einsamsten.
Er liebte die Fröhlichkeit und war wegen seines Frohsinns, seiner großzügigen Hingabe und seines weiten Herzens beliebt. Er war ein Mystiker und ein Pilger, der in Einfachheit und in einer wunderbaren Harmonie mit Gott, mit den anderen, mit der Natur und mit sich selbst lebte.
„Franziskus über Franziskus“ weiterlesenKatholische Kirche in Österreich: 2% des Budget für Klimaschutz
Die Bischöfe haben im November 2022 beschlossen, dass im Bereich der Diözesen die CO2-Emissionen bis 2030 um 60 Prozent reduziert werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen dafür zwei Prozent der Diözesanbudgets verwendet werden. Das sind bei 6 Jahren jedes Jahr 10 % weniger CO2. Insgesamt verzeichnen die Diözesen 2020 Gesamteinnahmen in der Höhe von über 643 Millionen Euro (2019: 637 Millionen). Dem stehen Aufwendungen von rund 644 Millionen Euro (2019: 641 Millionen) gegenüber. 2 % wären das 12,88 Millionen jedes Jahr. Für die Erzdiözese Wien bedeutet das: 138,8 Millionen Einnahmen 2020, 2% wären das 2,78 Millionen.
Die Bischöfe schreiben:
Klimaschutz und Biodiversität sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, wie rasch die Erderhitzung voranschreitet und welche sozialen Folgen damit verbunden sind: Hungersnöte, Wassermangel, Konflikte um knapper werdende Ressourcen, zerfallende Gesellschaften und immer größere Migrationsbewegungen, um nur einige zu nennen. Immer deutlicher wird, dass der Kampf gegen den Klimawandel zu einer globalen Überlebensfrage wird.
Die radikale Abkehr von fossilen Energieträgern und die daraus folgenden Konsequenzen für den Lebensstil sind nicht nur möglich, sondern notwendig.
Dogmatische Legitimation einer Demokratisierung in der Kirche
Karl Lehmann, der spätere Bischof von Mainz, schrieb 1971 in Freiburg einen zukunftsweisenden Artikel in der Zeitschrift Concilium: Dogmatische Legitimation einer Demokratisierung in der Kirche.
https://concilium-de.org/ojs/index.php/conc/article/view/17058/16972