Rivalitäten wurden in vorchristlichen Zeiten und Kulturen mit Ausstoßen und Opfer besänftigt. Die Rivalen und Rivalinnen schlossen sich gegen einen oder eine zusammen und hatten untereinander Frieden. René Girard nennt diese Szenen den Sündenbockmechanismus. Der Friede wurde rituell in den Opferhandlungen wiederholend hergestellt. Die Menschenopfer wurden ersetzt durch Tieropfer und in Indien wegen der Wiedergeburtsvorstellung durch Pflanzenopfer. Die Opferpriesterschaft strukturierte die Gesellschaft mit ihren Gesetzen und ihrer Hierarchie.
Daneben gab es immer Eruptionen, wo durch den Sündenbockmechanismus einzelne oder Gruppen zu Opfern der Ausstoßung wurden. Das kann man bis in die Neuzeit verfolgen, wo Juden, Katharer oder Hexen von Christinnen und Christen ausgestoßen wurden. (Nebenbei bemerkt: Christinnen und Christen sollen sich jeden Tag neu bekehren und sich mit Gott kurzschließen.) Das Ausstoßen passiert heute noch, wenn Rohingyas aus Thailand vertrieben werden. Normalerweise wurde und wird den Ausgestoßenen und Ermordeten eine Schuld zugesprochen. Wir wissen mittlerweile, dass Mobbingopfer keine Schuld trifft.